Aufstieg perfekt: TSH-Handballerinnen in Liga 3

7.5.2017, 19:41 Uhr
Aufstieg perfekt: TSH-Handballerinnen in Liga 3

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In Windeseile hatte sich am Abend zuvor beim frisch gekürten Meister herumgesprochen, dass man dank des einen Punktverlustes des TSV Bergtheim kurz zuvor gegen den HC Erlangen bereits als Titelträger und nun auch punktemäßig berechtigter Aufsteiger in die 3. Bundesliga feststand.

Dass die Akteurinnen dann auch vor der Begegnung in Dachau bereits entsprechend beschriftete T-Shirts verteilten und eine dem Anlass angepasste Feierlaune zu erkennen gaben, ließ für die nachfolgende Begegnung mit ihrem Gegner aus dem Pokalfinale bei Außenstehenden ein wenig Zweifel über den Spielausgang aufkommen.

Doch weit gefehlt, auch hier zeigte die Mannschaft ihre beispielhafte Moral, ihren von innen heraus spürbaren Erfolgswillen, der alle Kaderspielerinnen längst erfasst hatte und die auch beinahe komplett angereist waren. Kästl: "Es war schwer auszuloten, ob der bereits vor dem Anpfiff bekannte Titelgewinn nun motiviert oder zu Nachlässigkeiten verleiten würde. Das aber haben die Mädels rasch eindrucksvoll geklärt und auswärts erneut eine tolle Einstellung mit nachfolgend starker Leistung beantwortet."

Nur anfangs unkonzentriert

In der Tat. Einzig in den ersten vier Minuten schien es so als, könnte der ASV seinen Gegner wie im Hinspiel erneut in Verlegenheit bringen und ging da mit 5:2 Toren in Front. Spätestens jetzt jedoch kam es zu einem "geordneten Widerstand" in den Reihen der Gäste. Bis zum 9:9 (19. Minute) brauchten Bestle und Co., um die nun gefestigte Abwehr mit entsprechend mehr Agilität auch im eigenen Angriff aufzubauen.

Schon zur Halbzeit lag die TSH mit 17:13 Toren in Front und wirkte da insgesamt etwas stärker als in den vorausgegangenen Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten bei jeweiligem Seitenwechsel.

Aber natürlich ist Dachau immer ein äußerst schwer zu bespielender Gegner und vor allem daheim zu fast allem fähig, nur eben nicht an diesem Tag. Eng blieb es primär auf der Anzeigentafel, wo in der 41. Spielminute ein knapper 24:22-Vorsprung für die Gäste abzulesen war, der Spielverlauf hingegen sah die TSH deutlicher im Vorteil.

Dies bestätigten dann auch innerhalb weniger Sekunden die beiden Flügelflitzer Sarah Stephan und Saskia Probst mit zwei herrlichen Kontertreffern zur nun wieder Vier-Tore- Führung, es "flutschte" also in erhoffter und bewährter Form bei den Gästen von der Aurach.

Natürlich kann man Dachau auswärts nicht gänzlich dominieren, führten zudem die rundum positiven Fakten gegen Ende der Begegnung vielleicht auch zu vereinzelten Nachlässigkeiten.

Doch gefährdet war der klare Sieg zu keinem Zeitpunkt, auch wenn dies von außen mal ungewollt versucht wurde: Seit Beginn dieser Saison ist es in der Bayernliga so geregelt, dass das Kampfgericht nur noch mit einem Vertreter des Gastgebers besetzt ist. Dies hat zumindest der TSH bislang auch keine Probleme gebracht, allein in Dachau ist es geschehen, dass ihnen gleich zwei reguläre Treffer verweigert wurden, weil vom Dachauer Vertreter vergessen wurde, diese an der Tafel anzuzeigen.

"Gelb" nach Hinweis

Dass dann auch noch Trainer Kästl, der auf diesen Fehler aufmerksam machte, mit der Gelben Karte "bestraft" wurde (die beiden Treffer blieben seinem Team dennoch vorenthalten), beschäftigte den Meister- Coach nur insoweit, als dass dies bei engem Spielstand fatale Auswirkungen gehabt hätte.

So jedoch sorgten seine Spielerinnen eben auf dem Spielfeld für klare Verhältnisse, und wie gut beide Klubs miteinander können, belegte dann auch die durchgängig spürbare Anerkennung in der Halle für den neuen Meister, der nochmals ein tolles Ausrufezeichen setzte.

Kästl: "Es war eindrucksvoll, wie die Mädels auch unter diesen Vorzeichen 60 Minuten lang eine beispielhafte Einstellung zeigten. Ich hebe ja ungern jemanden hervor, aber heute war für uns die couragierte Leistung sowohl von Carole Mittelheisser wie auch Alina Erdmann enorm wichtig, die beide ihre bislang besten Spiele für die TSH zeigten. Wir waren alle sehr entspannt, der Druck war weg, und dennoch haben wir kaum nachgelassen, ein riesiges Kompliment an die Mannschaft." Und nun durfte wirklich der Sekt fließen.

TSH: Ebersberger, Bernhardt; Kräck, Mittelheisser 3, Stephan 6, Wedrich 4/2, Bestle 4, Probst 8, Mergner 4, Erdmann 6, Lang 2, Merz, Küffner.

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