Flächennutzungsplan

Baugebiete und Gewerbe: Wohin entwickelt sich Höchstadt?

21.7.2020, 16:02 Uhr
Baugebiete und Gewerbe: Wohin entwickelt sich Höchstadt?

Ganz ohne Knirschen griffen die Zahnräder dabei allerdings nicht ineinander. Die Abstimmungen laufen seit Jahren. Ein neuer FNP ist nötig, weil es in Höchstadt und Umgebung Flächen braucht für die weitere Entwicklung. Dafür wurden Vorgespräche mit Grundstückseigentümern geführt, Wasser-, Natur- und Überschwemmungsschutz beachtet.

"Es ist ein Riesen-Meisterwerk", lobt der Fraktionssprecher der Jungen Liste, Michael Ulbrich. Dabei gab es durchaus Streitpunkte – zum Beispiel bei der Entwicklung der Ortsteile. Um vorliegenden Bauanfragen gerecht zu werden, wurde hier teils sehr großzügig geplant. Teilweise haben die Stadtratsmitglieder in ihrer jüngsten Sitzungen die vorgesehenen Flächen für eine Wohnbebauung doch noch reduziert, zum Beispiel in Biengarten und Greiendorf. "Wir machen sonst die Dörfer kaputt", meinte Andreas Hänjes. Die Planungen werden voraussichtlich in der September-Sitzung des Stadtrats endgültig finalisiert und gehen dann in die öffentliche Auslegung.

Neue Bauplätze

Aktuell, so Bürgermeister Gerald Brehm, lägen der Stadt Höchstadt 500 Anfragen für Bauplätze vor. Mit 200 weiteren sei in den kommenden Jahren zu rechnen. Eine wichtige Frage war deshalb die Entwicklung der Wohngebiete. Hier entschied sich der Stadtrat für eine kleinere Variante am Häckersteig. Statt ursprünglich angedachten 400 soll es im Westen von Höchstadt, nahe Kaufland, jetzt 320 Bauplätze geben. In Richtung Gremsdorf kommen weitere 6,2 Hektar hinzu, in Etzelskirchen-West 24 Hektar. Das entspricht im Durchschnitt weiteren 360 Bauplätzen. Gewerbeflächen sollen vor allem in Richtung Greiendorf neu geschaffen werden. "In einen sauren Apfel müssen wir beißen", meinte Brend Herberger (CSU). Das Gebiet zum Schwarzenbach-Graben hin sei weniger empfindlich als der Raum an der Birkach. Planungen hierzu waren herausgenommen worden.

Die drei Mitglieder der Grünen-Fraktion stimmten gegen die Aufstellung des FNP. "So sieht kein gesundes ökologisches Wachstum aus", meinte Fraktionssprecher Peter Winkler. Der Plan sei nach der Maxime aufgestellt, möglichst viel Fläche zu verbrauchen. Wichtige Lebensräume gingen verloren. Die Grünen wünschten sich mehr Anstrengungen bei einer Nachverdichtung der Innenstadt.

Passend zu dieser Debatte ging es anschließend um ein Bauprojekt am Greiendorfer Weg, das in Anlehnung an das Neubaugebiet bei Adelsdorf schon als "SeeSide Höchstadts" bezeichnet wurde. Ein Investor möchte auf dem Gelände des ehemaligen Edeka-Markts 32 Reihenhäuser bauen. Es gab den Vorschlag einen Komplex aus der Planung herauszunehmen, um mehr Raum zwischen den Gebäuden zu schaffen. Der Stadtrat entschied sich im Sinne des Investors dagegen.

Rund eine halbe Million Euro investiert die Firma Bayernwerk in die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED (2036 Brennstellen). Die Stadt Höchstadt muss dafür 6,5 Jahre lang rund 6500 Euro an Bayernwerk bezahlen. Das entspricht der Stromkosteneinsparung durch die neuen LED-Leuchten.

Und dann ging es auch noch um die Kinder beziehungsweise um ihre Betreuungseinrichtungen. Der Stadtrat erteilte die Baugenehmigung für eine Interimstagestätte am Hechtsprung 6, Etzelskirchen. Die Container werden voraussichtlich Mitte September bezugsfähig sein und bleiben solange, bis die neu gebaute Kindertagesstätte "Abenteuerland" zur Verfügung steht.

Auch in Zentbechhofen gibt es bald einen Neubau für Kita-Kinder. Planungen für die Freianlage übernimmt ein Büro aus Neustadt für rund 36 000 Euro.

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