„Bauramädla-Rap“ als Zugabe

28.9.2014, 18:10 Uhr
„Bauramädla-Rap“ als Zugabe

© Elke Seyb

Ein schräges Geburtstagsständchen vor der Tür boten die sechs Musiker vorab — dann zogen sie singend und händeschüttelnd durch die Reihen. Von „hüben und drüben vom Main“ aus den Landkreisen Kitzingen, Bamberg und Schweinfurt waren sie gekommen und brachten Stimmung in den Saal.

Schon ihr Auftreten reizte zum Lachen. Zu kurze Cordhosen, Hosenträger und „scheckerte“ Hemden trugen sie und erklärten mit einem Lied ihre Abneigung gegen „s‘ weißa Hömm“ (das weiße Hemd, Anm. d. Red.), in das man vom Taufkleid bis zu seinem letzten Hemd gezwungen wird. „Da waggld des Kodledd“, heißt das Programm der Kapelle, das sie mit dem „Schweinetango“ präsentierten. Es ist eine bunte Mischung aus selbst geschriebenen Musikstücken und Liedern oder umgedichteten Hits.

Mit dem Toto-Lied „Hold the line“ forderten sie „Hol den Wein“. Jörg Seitz von der Jugendkapelle reagierte sofort und brachte Schorle auf die Bühne. Billy Joels „For the longest time“ beschrieb ihre mühselige Wanderung „nauf den Zabelstein“ im Steigerwald.

Letztes Stündlein

Wortspielereien sind das Markenzeichen der „Meefrangä“ („Mainfranken“). Sie machten sich Gedanken über das letzte Stündlein der Menschen, wenn „der Professor seinen Geist aufgibt und der Maurer einfach abkratzt“.

Die Sechs sind ausgezeichnete Sänger und Musiker mit umfangreichem Instrumentarium aus Tuba, Klarinette, Trompete, Bass und Akkordeon. Statt Schlagzeug kann aber auch der Bauch als Trommel herhalten und als Blasinstrumente eignen sich bestens die Bocksbeutel in den verschiedensten Größen.

Assistentin verschwand

Dabei suchten sie immer wieder den Kontakt zum Publikum. „Zauberer“ Kornel holte Nadine als Assistentin auf die Bühne und ließ sie dann verschwinden, indem er sie aus dem Saal führte.

Beim „Lied vom Floh“ gingen sie singend durch die Reihen und suchten die Köpfe der Leute nach den vermeintlichen Plagegeistern ab. Immer wieder animierte die Kapelle das Publikum zum Mitklatschen und Pfeifen.

Die Leute gingen so begeistert mit, dass sie die Musiker auch nach über zwei Stunden noch nicht „hemm aufs Kanapee“ lassen wollten und lautstark Zugabe forderten. Die gab es dann noch in Form eines ironischen Lobliedes auf den Katholizismus, als Tipps für Nachtschwärmer angesichts schimpfender Ehefrauen und beim „Bauramädla-Rap“.

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