Berufsschulzentrum nimmt die 150 Flüchtlinge auf

HERZOGENAURACH - Der Standort für die von der Regierung von Mittelfranken geforderte Außenstelle der Zentralen Aufnahmeeinrichtung (ZAE) im Landkreis Erlangen-Höchstadt steht fest: Die 150 Asylbewerber, die der Landkreis ab dem 4. November erwartet, werden in einer Turn- und einer Bauhalle des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Herzogenaurach/Höchstadt in Herzogenaurach untergebracht.

Erst am Dienstag dieser Woche hatte Landrat Alexander Tritthart Bürgermeister, Organisationen, Firmen und Privatpersonen noch einmal dazu aufgerufen, dem Landratsamt geeigneten Wohnraum zu nennen. Im neu eingerichteten Expertengremium haben Landrat und Beteiligte die vorgeschlagenen Möglichkeiten diskutiert.

In dem kurzen Zeitraum, der dem Landkreis bis zum Eintreffen der ersten Flüchtlinge verbleibt, hätten sich diese Lösungen jedoch nicht verwirklichen lassen. Daher habe der Expertenstab sich für die Berufsschule als kurzfristigen Standort aussprechen müssen.

„Ich danke allen Engagierten, die sich auf unsere Aufrufe, uns Wohnraum zu nennen, gemeldet haben. Auch den Nachbarn danke ich schon jetzt für ihr Verständnis und ihre Bereitschaft, das multikulturelle Miteinander, welches die Sportstadt bereits im Alltag prägt, auch mit den ankommenden Flüchtlingen zu leben“, sagte Tritthart.

Dennoch, so betonte der Landrat, verfolge das Landratsamt weiter Alternativen, um die Berufsschule möglichst schnell wieder zu entlasten: „Ich bitte alle Schüler, Eltern, Sportvereine und Nachbarn um Verständnis, dass die Turnhalle der Berufsschule erst einmal für Sportzwecke nicht zur Verfügung steht.“

Schlafplätze in der Turnhalle

In der Turnhalle werden Schlafgelegenheiten eingerichtet. Der Vorraum werde für organisatorische Dinge genutzt und in der noch nicht sanierten Bauhalle der Berufsschule werden die Flüchtlinge verpflegt.

Ab kommendem Montag laufen die Vorbereitungen für die Ankunft der Flüchtlinge auf Hochtouren. Der Regionalverband des Arbeiter-Samariter-Bundes Erlangen-Höchstadt, ein Sicherheitsdienst, das Gesundheitsamt und Kreisbrandrat Matthias Rocca sind mit eingebunden und unterstützen den Landkreis.

„Ich bewundere das Engagement und die Hilfsbereitschaft dieser Organisationen im Landkreis. Allen Aktiven bin ich für ihre wertvolle Unterstützung sehr dankbar“, unterstrich der Landrat.

Um auch die Bevölkerung auf die Ankunft der Flüchtlinge vorzubereiten, wird das Landratsamt Erlangen-Höchstadt Anfang November eine Infoveranstaltung in Herzogenaurach zu diesem Thema veranstalten. Der genaue Termin steht noch nicht fest. Die Außenstelle im Berufsschulzentrum besteht voraussichtlich bis März 2015.