Berufsschulzentrum: Unterrichtsstoff künstliche Intelligenz

14.8.2020, 06:00 Uhr
Berufsschulzentrum: Unterrichtsstoff künstliche Intelligenz

© Foto: Edith Kern-Miereisz

Auf die Coronazeit mit virtuellem Lernen war das Staatliche Berufsschulzentrum in Herzogenaurach, mit den Fachschulen und 1050 Schülern am Berufsschulzentrum größte Schule des Landkreises, schon ab Januar 2019 vorbereitet.

Nicht, dass man die Pandemie hat kommen sehen. Doch die dementsprechende Lehrmittel-Ausstattung für digitales Lernen wurde ab diesem Zeitpunkt in der Schule installiert. Sie ist aktuell auch die einzige in Bayern, die im Rahmen eines Schulversuchs künstliche Intelligenz unterrichtet.

Diesen Stand der Ausrüstung ließen sich Landrat Alexander Tritthart und Julia Schröder, stellvertretende Sachgebietsleiterin Finanzen und Schulen, bei einem Besuch des Exzellenzzentrums an der Berufsschule Herzogenaurach, einem von 43, demonstrieren.

Ein Teil der Geräte ist bereits seit Ende letzten Jahres im Einsatz. Die kollaborativen Produktionsroboter konnten nun auch in Betrieb genommen werden.

Schulleiter Martin Wirsching und die Lehrkräfte Alexander Höpfl, Metin Karatas und Daniel Beck erläuterten die Möglichkeiten.

Der Kreis Erlangen-Höchstadt investiert im Jahr 2020 vier Millionen Euro in die Digitalisierung seiner Landkreis-Schulen.

Zu den Neuanschaffungen für die Schulen zählen unter anderem PCs, 880 iPads mit Zubehör, um auch weniger finanzkräftige Schüler nicht abzuhängen. Dazu wurden Apple TVs gekauft, Beamer, iMacs. Über ein Förderprogramm wurden ferner ein bildgeführtes 3-D-Koordinatenmessgerät, ein 3-D-Profilometer und ein universelles Härtemessgerät angeschafft. Das Förderprogramm "Exzellenzzentren an Berufsschulen" des Freistaats Bayern, das die Anschaffung technischer Anlagen unterstützt, damit Berufsschüler praxisnah an modernsten Einrichtungen ausgebildet werden können, machte man sich zunutze. Auch für das Sonderbudget der Bundesregierung meldete sich der Sachaufwandsträger Landkreis.

Die Bedienung eines Roboters, der eine Schraube greifen kann ("eine Pick-and-Place-Aufgabe"), konnten Alexander Tritthart, Martin Wirsching und Julia Schröder mit Erklärungen von Lehrer Alexander Höpfl selber ausprobieren. Das Neue seien nicht die Roboter, so Wirsching. Seit 30 Jahren werden diese Maschinen in Industrieprozessen eingesetzt. Neu ist die Verknüpfung, die Gerätesteuerung von extern per iPad. Stetig fortentwickelt wird auch die Kooperation Mensch – Roboter im Zeichen der digitalen Transformation 4.0.

In einer Smartfactory mit entsprechender Produktionsstraße ist die Information im Bauteil selbst hinterlegt. Möglich ist Losgröße eins, so weitere Erläuterungen.

Mechatronik, Systementwicklung, Elektrotechnik oder Steuerungstechnik werden insbesondere an der Fachschule für Technik fächerübergreifend unterrichtet. Der Praxisbezug und der Kontakt zu den Firmen – Schaeffler, Proleit, Siemens – gilt als überaus wertvoll.

Schüler können mobile Roboter etwa als Partywagen programmieren, Gesichtsmasken mit dem 3-D-Drucker über Autodesk-Inventor programmieren und drucken. Beispielsweise auch in der Medizintechnik sei dies ein großes Thema – zukunftsgerichtet.

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