„Blech“ trotz Bestleistung

2.8.2015, 17:49 Uhr
„Blech“ trotz Bestleistung

© Foto: Theo Kiefner

Dabei hatten sie in 7:11,29 Minuten sogar einen Vereinsrekord aufgestellt, aber die Konkurrenz war eben noch den kleinen Tick besser, wie Trainer Markus Mönius anerkennend feststellte. Vorne landeten drei „Große“ der Szene: Bayer Leverkusen (7:08,77), die LG Telis Finanz Regensburg (7:08,97) und die LG Braunschweig (7:09,55). Die Höchstadter hatten ihrerseits fünf Sekunden Vorsprung auf den Fünften, den TV Wattenscheid.

Spannend war es schon am Samstag – aber nur im LSC-Teambus. Denn da wurde heftig darüber debattiert, ob man Mönius folgen und pokern solle. Denn der setzte auf Florian Lang, Tobias Budde und Marco Kürzdörfer, um die beiden Grau-Brüder zu schonen. Letztlich zahlte sich das Vertrauen aus, denn sowohl Lang (etwa 2:29) als auch Budde (2:26) liefen am Limit und ermöglichten es Kürzdörfer (2:25), ins vordere Feld vorzulaufen und die Finalqualifikation in 7:21,38 sicherzustellen. Das war die viertbeste Zeit der 21 Staffeln.

Das LAC Quelle Fürth war da ebenso schon aus dem Rennen wie die erste Braunschweiger Vertretung, die disqualifiziert wurde. Am nächsten Tag durfte aber immerhin Topmann Andreas Lange (Deutscher Meister 2013 über 800 Meter) noch an den Start gehen, weil er auch zu denjenigen zählte, die im Vorlauf pausieren durften. Ohne ihn wäre Bronze wohl nach Höchstadt gegangen.

Das Finale verlief spannend – und verheißungsvoll für den LSC: Diesmal eröffnete Kürzdörfer das Rennen, weil er ja den Vorlauf in den Beinen hatte. Er löste seine Aufgabe perfekt und übergab den Stab nach 2:24,5 Sekunden mit zehn bis zwölf Metern Vorsprung auf Bastian Grau.

Der rannte los wie der Teufel, aber hinter ihm kamen so namhafte Leute wie der Deutsche Meister über 1500 Meter, Florian Orth aus Regensburg, der auch den Leverkusener und den Braunschweiger mit heranzog. 200 Meter vor dem Ende rannte dieses Trio an Grau vorbei, der trotz einer Topzeit von 2:23,2 im Ziel fast 20 Meter Rückstand.

Sein Bruder Martin wollte das nicht auf sich beruhen lassen, musste aber enorm knautschen, ehe er die drei Spitzenläufer 180 Meter vor dem Ziel gestellt hatte. Doch die gaben nun Vollgas. Zuerst attackierte Lange, doch der deutsche WM-Starter Robin Schembera aus Leverkusen hatte den besten Endspurt, und der Regensburger Benedikt Huber schnappte sich den Braunschweiger ebenfalls noch und holte Silber für sein Team.

Martin Grau (2:23,6) war geschlagen, sein Trainer war trotzdem mit allen eingesetzten Läufern sehr zufrieden: „Wenn man Bestzeit läuft, darf ich nicht meckern.“

Marco Kürzdörfer fährt jetzt in Urlaub, der Rest des LSC-Teams will am kommenden Wochenende beim Läufermeeting in Neustadt/Waldnaab nochmals auftrumpfen. Martin Grau will (wie sein Bruder) noch eine Topzeit über 3000 Meter (diesmal ohne Hindernisse) hinlegen, der Rest greift über 1500-Meter-Distanz an.

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