BRK baut Wohngebäude für Mitarbeiter

23.11.2019, 07:00 Uhr
BRK baut Wohngebäude für Mitarbeiter

© Foto: Edgar Pfrogner

"Was bringt das schönste Seniorenzentrum, wenn man keine Pflegekräfte hat, die darin arbeiten?" brachte der BRK-Kreisvorsitzende Stefan Müller bei den offiziellen Feierlichkeiten zum Baustart das Dilemma am Freitag auf den Punkt.

Der demographische Wandel schlage in der Pflegebranche gleich doppelt zu: Zum einen kämen durch den Geburtenrückgang weniger Fachkräfte nach, zum anderen steige gleichzeitig der Anteil an Menschen, die auf Pflegeleistungen angewiesen seien. Es braucht also gute Argumente, um junge Leute in die Region zu holen und von sich als Arbeitgeber zu überzeugen.

BRK-Kreisgeschäftsführerin Beate Ulonska und ihr Stellvertreter Jan Pyschny entwickelten deshalb die Idee, ein eigenes Wohnhaus für Mitarbeiter zu bauen. Nach und nach überzeugten sie von dieser Idee dann auch die entsprechenden BRK-Gremien. "Doch ehrlich gesagt hat es da nicht viel Überzeugungsarbeit gebraucht", sagt Müller.

Geplant sind zehn "bezahlbare" Wohnungen in der Größe von 60 bis 90 Quadratmetern, in denen wie berichtet maximal 31 Personen leben können. Zielgruppe für die Wohnungen sind nicht zuletzt die Auszubildenden, die in Etzelskirchen den Beruf des Altenpflegers oder der Altenpflegerin erlernen.

Das dortige BRK-Zentrum bildet überdurchschnittlich viel aus, derzeit sind hier fast 30 Azubis beschäftigt.

Der eigentliche Baubeginn für das Wohnprojekt war bereits vor einiger Zeit, in 14 Tagen soll schon die Decke des Untergeschosses eingezogen werden. "Doch das Tempo der Stadt Höchstadt bei der Bearbeitung des Bauantrags und die Geschwindigkeit der Baufirma waren nicht kompatibel mit meinem Terminkalender", sagte Müller gestern schmunzelnd bei der kleinen Feier, zu der auch viele Ehrengäste wie Bürgermeister, Stadt- und Kreisräte gekommen waren. Nur vier Wochen lagen zwischen der Einreichung des Bauantrags und dem Arbeitsbeginn, so schnell ließ sich kein Termin im Kalender Müllers, der ja Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag ist, finden.

Bereits im kommenden Herbst sollen die BRK-Mitarbeiter in das Haus in der Straße "Hechtsprung" einziehen können. Bürgermeister Gerald Brehm lobte das Projekt als innovativ, schließlich könne man hier "wohnen und leben an einer Stelle". Es sei für die Stadt deshalb eine Verpflichtung gewesen, den Bauantrag sehr schnell zu behandeln.

Kosten lässt sich das BRK das Projekt, das wie ausdrücklich betont wurde, keine Kapitalanlage sein soll, übrigens 2,3 Millionen Euro.

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