BRK und CRI sind seit 30 Jahren gute Freunde

8.6.2015, 08:57 Uhr
BRK und CRI sind seit 30 Jahren gute Freunde

© Foto: Niko Spörlein

Jene internationale Rot-Kreuz-Verbindung entstand nach ersten Kontakten im Dezember 1983, als erstmals eine Delegation des Croce Rossa Italiana aus der Lombardei beim BRK im Aischgrund empfangen wurde. Vier Wochen später, so erzählte Bettina Pöschl, die neue Bereitschaftsleiterin des BRK Adelsdorf bei der Jubiläumsfeier, reisten hiesige Sanitäter (Uwe Pöschl, Willi Stelzl, Hans Ullmann, Roland Völlner, Frank Jungkunz und Nikolaus Spörlein) zum Jahreswechsel in die seinerzeit gut 3000 Einwohner zählende Gemeinde am Fuße des südlichen Alpenhauptkamms.

Dies sei der Anfang gewesen einer BRK-internen Geschichte, die im Laufe der Jahrzehnte Interesse weckte von Hof bis nach Rosenheim; das Adelsdorfer BRK fand inzwischen viele Nachahmer, die sich innerhalb des Roten Kreuzes immer wieder nach dem Zustandekommen dieser seinerzeit nicht alltäglichen Verbindung erkundigten und ebenfalls auf die Suche nach Partnern im europäischen Ausland gingen.

Unvergessliche Momente

In diesen 30 Jahren habe man sich nicht nur gegenseitig in Sachen Rot-Kreuz-Arbeit kennengelernt, sondern es seien auch persönliche Freundschaften entstanden, die ohne große Öffentlichkeit gepflegt werden, berichtete Bettina Pöschl. Letztlich entstanden aus dieser Freundschaft „unvergessliche Momente“, die schriftlich mit einem Partnerschaftsvertrag 1985 fixiert wurden.

Angetan von aufgeschlossenen und in jeder Situation ehrlichen und herzlichen Menschen wurde wenige Jahre nach dieser Unterzeichnung (1987) eine kommunale Partnerschaft eingegangen, die damals Altbürgermeister Armin Goß voranbrachte.

Klar, dass bei dieser „Geburtstagsfeier“ in Oberlindach (weil in Adelsdorf selbst wegen zahlreicher Hochzeiten keine große Lokalität mehr gefunden wurde) auch Goß mit dabei war. Der stellvertretende Landrat Christian Pech übermittelte Grüße des Landkreises, Bürgermeister Karsten Fischkal plauderte aus dem Nähkästchen und der seinerzeitige Kreisgeschäftsführer Jürgen Üblacker wurde als Ehrengast begrüßt.

Kren als Geschenk

Man müsse wissen, meinte Fischkal, der für jeden Italiener eine „scharfe Überraschung“ (Kren) als Geschenk parat hatte, dass er selbst einmal unter dem damaligen Adelsdorfer BRK-Chef Nikolaus Spörlein als Sanitäter ausgebildet wurde. Spörlein hatte diese Rot-Kreuz-Verbindung damals maßgeblich forciert.

Namens des CRI-Präsidenten Paulo Russo sprach der CRI-Helfer Volpe Sabatwo die Grußworte, die er in Gedichtform vortrug, was die CRI-Dolmetscherin Ruth Hausammann astrein übersetzte. Sabatwo sprach über diese Verbindung von einer „Umarmung“, und davon, dass bei dieser Rot-Kreuz-Freundschaft „jeder von sich etwas geben musste“. Ruth Hausammann erklärte im Nachhinein, dass das CRI Uggiate Trevano aktuell sehr viel in Sachen Flüchtlingsbetreuung zu tun habe, da man in ihrem Städtchen derzeit Jugendliche im Alter von 16 bis 28 Jahren, unter anderem aus dem Senegal und aus Mali, betreue.

Das beanspruche das CRI enorm, wenngleich man auf rund 400 „Volontarios“ (Freiwillige) bauen könne. Um die aktuelle Notfallarbeit bei dem BRK-Partner aus der Lombardei kümmert sich Cristina Ghielmetti (Signora 112), die zusammen mit der CRI-BRK-Koordinatorin Patrizia Cattoni und Bettina Pöschl die Gastgeschenke austauschte. Das Adelsdorfer Gastgeschenk fertigte der hiesige Künstler Franz Degenbeck aus Holz, das er extra aus Oberbayern besorgt hatte. Es zeigt zwei Hände: „Freunde, die sich die Hand geben.“

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