CSU: ,Zustand der Innenstadt ist kritisch‘

22.11.2013, 17:02 Uhr
CSU: ,Zustand der Innenstadt ist kritisch‘

© Hildel

Bei diesem brisanten Thema grenzt sich die CSU sehr deutlich von Bürgermeister German Hacker und dessen SPD ab. Auf diesem Feld möchte man im Wahlkampf auch punkten. Denn seit dem Amtsantritt Hackers habe es in der Innenstadt keine positive Entwicklung und keinerlei neue Impulse gegeben.

Unverständlich, so Düthorn, warum „weiche Faktoren“ wie Stadtmarketing forciert würden, während die harten, wie Fläche und Parkplätze, völlig außer Acht gelassen würden. Gerade dies würden die Gewerbetreibenden aber bemängeln.

Die Christsozialen bedauern, dass Schlüsselimmobilien leer oder nicht durchgehend genutzt würden. Die Innenstadt werde zunehmend nicht mehr als Einkaufsstandort wahrgenommen und die Stadt verliere den Ruf, auf diesem Gebiet zentral und kompetent zu sein. Viele Bürger würden schon für kleinere Einkäufe nach Erlangen fahren, wurde beklagt.

Heute seien Hintere Gasse, Engelgasse, Mühlgasse, Steggasse, aber auch die Hauptstraße ab Mühlgasse weitgehend „einzelhandelsfreie Zone“. Auch die dort beheimatete Gastronomie sei weitgehend nicht mehr vorhanden. „Warum kauft die reiche Stadt nicht Immobilien, bevor sie verfallen und das Stadtbild zerstören und bemüht sich um eine geeignete Nutzung?“ fragte Düthorn.

All dies habe dazu geführt, dass die Einzelhandelsfläche in der Innenstadt immer kleiner wurde und nun ein kritisches Maß erreicht habe. Mit derzeit 4000 qm sei man nicht mehr konkurrenzfähig und könne nicht gegenüber anderen Standorten im Umfeld bestehen. Die Erlanger Arcaden hätten zum Beispiel 25000 qm, aber damit könne man sich eh nicht vergleichen.

„Der Zustand der Innenstadt ist kritisch“, unterstrichen die drei CSU-Politiker. Und sie könnte nach einem Generationenwechsel endgültig über die Klinge springen. Deshalb müsse gehandelt werden. Abgelehnt wird ein „Vollbauen“ von Flächen (Hubmannparkplatz, Vereinshaus). Man setzt auf einen „Masterplan und für dessen Erstellung sind Düthorn Gespräche mit den Beteiligten sehr wichtig. „Auch wenn es Zeit beansprucht.“

Da denkt er auch an die Anwohner in der Hinteren Gasse, für deren Anliegen Verständnis gezeigt wird. In der Innenstadt brauche man neue Ideen und Flächen, auch Partner und neue Einzelhändler und Fachgeschäfte. Die CSU sieht die Thematik Innenstadt globaler als Hacker, dessen oberlehrerhaftes Verhalten kritisiert wurde. „Ich sehe keine Einzelprojekte, sondern die gesamte Innenstadt.“

Düthorn kann sich ein Vereinshaus oder Stadthalle an einem ganz anderen Standort vorstellen und unterstrich auch die Notwendigkeit von Sporthallen und anderen Einrichtungen (Squash, Badminton usw.). „Wir sind keine Sportstadt, wie immer gesagt wird, sondern höchstens eine Sportartikelstadt“, so der Tenor der CSU-Politiker. Was das Rathaus anbelangt, so zieht Düthorn einen Neubau einer Sanierung vor. Kritisiert wurde noch das Stadtmarketing, das bislang keine Ergebnisse gebracht habe.

Am kommenden Mittwoch, 20 Uhr, trifft man sich übrigens im Cafe Römmelt mit den hiesigen Geschäftsleuten zum Gespräch. Auch interessierte Bürger sind willkommen. LEO HILDEL

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