Daniela Vogel zerstört alle Träume

22.1.2017, 17:04 Uhr
Daniela Vogel zerstört alle Träume

© Foto: Roland Huber

Die Shorthorns sind mit 14:4 Punkten wohl nicht mehr in der Lage, an der Führungsposition der noch ungeschlagenen Oberfränkinnen zu rütteln. Denn die Aurachstädterinnen sind jetzt nicht nur mit zwei Niederlagen im Hintertreffen, sondern sie haben auch den direkten Vergleich verloren, wodurch die Unterfränkinnen nun in den abschließenden sechs Partien drei Niederlage kassieren müssten, damit die Shorthorns noch eine Chance haben könnten.

Doch damit ist nicht zu rechnen. Denn obwohl die Herzogenauracherinnen absolut am Leistungslimit agierten, waren die Litzendorferinnen schlichtweg stets einen Schritt voraus, was vor allem an der alles überragenden Ex-Bundesligaspielerin Daniela Vogel lag, die 26 Punkte erzielte und eindrucksvoll demonstrierte, wie schön Basketball sein kann.

Doch zunächst rissen die Shorthorns das Spiel an sich. Sie starteten mit intensivem und leidenschaftlichem Basketball und kamen durch die bärenstarke Jana Ulbig, die insgesamt 18 Punkte auflegte, immer wieder zum Erfolg. Hinten machte die routinierte Ricarda Schilling den Laden dicht und holte Rebound um Rebound und so gingen die TSHlerinnen mit 9:4 in Front. Doch bis zur Viertelpause schlugen die Oberfränkinnen zurück und glichen mit der Schlusssirene zum 13:13 aus.

Im zweiten Viertel spielten die Aurachstädterinnen wohl den besten Basketball, den sie in den letzten fünf Jahren abgeliefert haben. All die Bemühungen in der Winterpause gipfelte nun in einer überragenden Leistung sowohl in der Offensive wie auch in der Defensive. Offensiv feuerten nun Katharina Dathe und Yvonne Schauf aus allen Rohren und hinten dominierte Jana Ulbig die Zone und den Rebound. Da Anne Pfister kurzfristig aufgrund einer Grippe passen musste, funktionalisierte Shorthornscoach Markus Schönmüller Aufbauspielerin Ulbig flugs zur Centerin um und diese zeigte, dass sie mit ihrer überragenden Athletik wohl tatsächlich alle Positionen mit Kompetenz ausfüllen kann. So setzen sich die Herzogenauracherinnen Stück für Stück ab und lagen zur Halbzeitpause überraschend mit 31:20 in Front.

Faszinierende Leichtigkeit

Doch nach der Halbzeitpause geschah nun das, was auch schon in der ersten Halbzeit in der Luft lag, denn eigentlich hatten die Litzendorferinnen auch schon in der ersten Halbzeit gut gespielt, aber schlichtweg nicht getroffen. Doch nun hatte sich insbesondere Daniela Vogel wohl entschieden, dass sie dieses Spiel nicht verlieren will. Mit ihren gut 180 Zentimeter Körpergröße übernahm die Ex-Bundesliga und Eurocup-Spielerin den Spielaufbau und zeigte, was man alles mit diesem runden, orangefarbenen Leder alles anstellen kann. Mit faszinierender Leichtigkeit tänzelte sie durch die Reihen der TSH und legte allein in diesem Viertel zwölf Punkte auf. Die Shorthorns verloren mehr und mehr ihren Rhythmus und so stand es nach 30 Spielminuten nur 41:39.

Doch so leicht wollten sich die Aurachstädterinnen nicht geschlagen geben. Alexia Coutaz und Anna Bimazubute sorgten nun für einen interessanten Schlagabtausch, der mit Sicherheit auch das Niveau eines Spitzenspiels in der Regionalliga hatte. Insgesamt konnten sich aber die Gäste einen kleinen Vorsprung erspielen – und dies lag einzig und allein an Daniela Vogel. Denn sie machte genau da weiter, wo sie im dritten Viertel aufgehört hatte, nur dass sie nun auch noch in der Defensive Ballgewinne am Fließband produzierte. Es blieb spannend, aber die Shorthorns konnten nie mehr die Führung übernehmen.

Coach Schönmüller war trotz der Niederlage keineswegs unzufrieden: „Wir haben ein überragendes Spiel abgeliefert, aber die Litzendorferinnen waren schlichtweg noch besser. Wir haben wirklich an unserem Leistungslimit gespielt und können uns nichts vorwerfen. Doch dies hat leider nicht gereicht, aber so ist es leider eben manchmal im Sport und im Leben. Daniela Vogel hat heute allen gezeigt, wohin man sich entwickeln kann, wenn Talent und Arbeit zusammenkommen. Es war heute ein emotionaler Höhepunkt und genau dafür macht man diesen Sport. Aber zu jedem Sieger gehört immer auch ein Verlierer und dieser waren diesmal wir. Doch wir können gehobenen Hauptes die Saison zu Ende spielen, denn wir können trotz der Niederlage stolz auf uns sein.“

Shorthorns: Bimazubute 6, Coutaz 2, Dathe 11, Haberzettl 4, Leverenz, Reimers, Schauf 2, Schilling 6, Ulbig 18, Wittmann.

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