"Der Beste auf und neben dem Feld sein"

11.1.2019, 17:42 Uhr

Wie fühlen Sie sich als Leader in Herzogenaurach ?

Horstmann: Die Entwicklung des Teams in der bisherigen Saison fühlt sich gut an, es macht Spaß mit der Mannschaft zu spielen und vor allem zu gewinnen. Wir haben einen guten Mix aus älteren erfahrenen Spielern und den jungen Hungrigen, die zum Teil die Ambitionen haben, den Sprung in den Profibereich zu schaffen. Und mit Nikola Jocic wurde ein super Nachfolger für Benni Aumeier gefunden, der hier über mehrere Jahre einen tollen Job gemacht hat.

 

Was sind Ihre Ziele für diese Saison?

© Fotos: ph

Horstmann: Unsere zwei größten Ziele als Team sind es, den jungen Spielern Erfahrungen zu geben und die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln und dabei möglichst viele Spiele zu gewinnen. Dazu sollte es möglichst ansehnlich für unsere Zuschauer sein. Mein persönliches Ziel für unsere Mannschaft für dieses Jahr sind 15 Siege, und wir sind trotz des ständigen Verletzungspechs auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen. Daran hat zwar vor der Saison noch niemand so wirklich glauben wollen, aber man hat schon vergangenes Jahr in der Rückrunde gemerkt, dass sich das Team enorm verbessert hat. Dieser Trend hat sich glücklicherweise so weiter fortgesetzt. Das spricht dafür, wie gut sich insbesondere unsere jüngeren Spieler entwickelt haben, und das freut mich wirklich sehr.

 

An welche Phase Ihrer Karriere erinnern Sie sich besonders gerne ?

Horstmann: Ich hatte viele sehr schöne Zeiten, auf die ich gerne zurückblicke; als Jugendlicher im Internat unter Ralph Junge in Ehingen, wo wir schon Turniere in der ganzen Welt gespielt haben, über fünf tolle Jahre in den USA, als wir gegen die besten Unis des Landes spielen durften, bis hin zu meiner Zeit als Profi in England, wo ich mit den Sheffield Sharks die Meisterschaft gewonnen habe. Da waren schon viele besondere Momente dabei, und da würde es mir schwer fallen, einen herauszuheben.

 

Welche Herausforderungen gibt es in der aktuellen Liga für Sie ?

Horstmann: Die größte Herausforderung, die ich für mich sehe, ist, unseren Jüngeren immer als gutes Beispiel voranzugehen und ihnen das weiterzugeben, was ich in meiner Laufbahn von Coaches und älteren Spielern gelernt habe: Immer hart daran zu arbeiten, der beste Spieler und Mitspieler auf dem Feld und beste Mensch abseits des Feldes zu werden.

 

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Wie lange möchten Sie noch spielen? Gibt es da schon Pläne?

Horstmann: Gute Frage, eigentlich dachte ich, dass ich im Frühjahr 2016 nach meinen Entschluss, England zu verlassen und meine professionelle Karriere abseits des Feldes zu priorisieren, meine Schuhe an den Nagel hänge . . . aber irgendwie ist die Liebe zum Sport noch zu groß, und so lange es sich mit der beruflichen Situation verbinden lässt, werde ich wohl spielen. Mal schauen, ob ich es bis ins Alter von unserem Veteranen Mike (Anmerkung der Redaktion: Mike Kaiser, 36 Jahre alt) schaffe – und ob ich ihn so lange überreden kann, mitzuspielen.

 

Möchten Sie Ihr Trikot bei den Longhorns "an den Nagel hängen"?

Horstmann: Wie bereits erwähnt, wenn es sich mit meiner beruflichen Situation vereinbaren lässt, wirklich sehr sehr gerne. Ich fühle mich sehr wohl in der Region, im Verein und in unserer Mannschaft. Zudem bin ich Ralph Junge sehr dankbar für das, was er für mich getan hat und die Möglichkeiten, die sich in meinem Leben dank ihm ergeben haben. Jetzt die Möglichkeit zu haben, ein bisschen zurückzugeben, freut mich umso mehr.

 

Welche Sportgrößen können Sie begeistern und warum ?

Horstmann: Ich war immer sehr fasziniert von Muhammad Ali und Michael Jordan. Ihre physische und mentale Stärke, der unbedingte Wille zu siegen und der Glaube an sich selbst haben mir immer sehr imponiert.

 

Wollen Sie noch etwas loswerden?

Horstmann: Ich glaube, es ist immer sehr wichtig zu wissen, wer hinter einem Verein steht und Mannschaftenwie uns die Möglichkeit gibt, sich auf solch einem Niveau zu beweisen. Hierzu gehört neben den nötigen finanziellen Mitteln auch der zeitliche Aufwand vieler oft ehrenamtlicher Unterstützer. Da möchte ich unseren Sponsoren ebenso danken wie unserem Abteilungsleiter Peter Simon und Lothar Babler, unserem ehemaligen Abteilungsleiter Olaf Kaddatz-Daßler sowie Ralph Junge und allen anderen, die unser Team in jeglicher Form unterstützen.

 

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