Der größte HEC-Konkurrent meldet Insolvenz an

27.2.2020, 12:32 Uhr
Der größte HEC-Konkurrent meldet Insolvenz an

Laut einer Pressemitteilung der Spielbetriebsgesellschaft seien der Grund die fehlenden "liquiden Mittel" des Vereins, die zuletzt zu Zahlungsschwierigkeiten bei Gläubigern und Mannschaftslöhnen geführt hätten. Gerüchte über finanzielle Engpässe beim Spitzenreiter, der Platz eins und damit die Pole Position für die Playoffs schon sicher hat, hatten immer wieder die Runde gemacht.

Das Internetportal all.in.de - das Allgäu Online vermeldet, dass ERC-Geschäftsführer Albert Füß diese Entscheidung am Mittwochabend den Gesellschaftern verkündet habe. Der Spielbetrieb des Oberligisten solle zunächst weitergeführt werden. Inwiefern die Anmeldung der Insolvenz Auswirkungen auf die Oberligateilnahme in der kommenden Saison habe, sei noch unklar. Dies hänge vom Insolvenzverfahren und den Statuten und Entscheidungen des Deutschen Eishockeybundes ab, heißt es in der Pressemeldung weiter.

Demnach handle es sich hierbei zunächst nur um den Antrag einer Insolvenz. Wann das Insolvenzverfahren eröffnet wird, obliege dem zuständigen Insolvenzgericht. Dieses bestelle den Insolvenzverwalter.

Für den sportlichen Bereich dürfte dieser Schritt nach anwaltlicher Ersteinschätzung zunächst noch keine Auswirkungen haben, so dass der Spielbetrieb vorerst weiterhin fortgeführt werden kann, ist weiter zu lesen. Ob dieser Schritt Auswirkungen auf die Zugehörigkeit der Liga in der kommenden Saison haben werde, sei abhängig vom Insolvenzverfahren und den Statuten und Entscheidungen des DEB. Denn die Spielbetriebsgesellschaft mbH sei nicht der Lizenzinhaber, sondern der Stammverein, so Albert Füß.

Angesichts dieser Nachricht, die ja gegebenfalls den Alligators die Tür zum Verbleib in der Oberliga öffnen könnte, reagiert man beim HEC jedoch gelassen. Pressesprecherin Caroline Hauke: "Wir warten erstmal ab, was das tatsächlich für Auswirkungen hat oder auch nicht. Wir müssen uns jetzt auf den Sport und unsere Aufgabe konzentrieren."

Diese lautet bekanntlich Oberligaverbleib. Aktuell liegen die Alligators mit 22 Punkten auf Platz drei der Verzahnungsrunde, punktgleich mit dem TEV Miesbach. Die gute Nachricht zuerst: Auch mit einer Niederlage am letzten Spieltag der Verzahnungsrunde kann das Team von Trainer Mikhail Nemirovsky nicht mehr in die zweite Tabellenhälfte abrutschen, das Heimrecht im Playoff-Viertelfinale ist somit gesichert. Weniger gut: Auf Platz zwei bis vier ist derzeit noch alles offen. Insbesondere Rang vier sollten die Alligators vermeiden, um im Halbfinale nicht auf Sonthofen zu treffen.

Am Freitag sind sechs von acht Teams der Verzahnungsrunde spielfrei, doch richten sich die Blicke nach Sonthofen, denn die Bulls bestreiten ihr Nachholspiel gegen die Passau Black Hawks. Mit einem Auswärtssieg könnten sich die Passauer Platz zwei zurückholen, Miesbach und die Alligators verdrängen.

Die endgültige Entscheidung fällt aber erst am Sonntag, wenn die Höchstadter in Erding, die Miesbacher in Landsberg und die Passauer gegen Waldkraiburg zum Finale antreten.

An den TSV Erding hat man in Höchstadt nicht die schlechtesten Erinnerungen, denn gegen das Team, das auch damals von Thomas Vogl trainiert wurde, erkämpfte man sich 2018 den Wiederaufstieg in die Oberliga. Die erste Begegnung dieser Saison allerdings verloren die Alligators recht blamabel mit 2:5.

 

Verwandte Themen


Keine Kommentare