Der Zukunft auf der Spur

8.7.2019, 17:00 Uhr
Der Zukunft auf der Spur

© Foto: Margot Jansen

Erste Orientierungshilfe bot da eine Pinnwand, an der man seine Fähigkeiten und Interessen ausloten konnte. Viele Fragen warteten auf den potenziellen Bewerber, wie etwa: Kann ich gut organisieren? Habe ich ein räumliches Vorstellungsvermögen oder habe ich eher ein handwerkliches Geschick? Viele Fähigkeiten und Interessen wurden abgefragt, die sich der Interessent im Vorfeld selbst beantworten musste. Farbpunkte auf der Rückseite zeigten ihm dann auf, in welchem zukünftigen Beruf er seine Stärken am besten einsetzen kann.

Anschließend konnte der Interessent sich dann in Herzogenaurach am jeweiligen Berufs-Infopoint über den Beruf des Elektronikers für Betriebstechnik, des Industriekaufmanns, des Industriemechanikers, des Mechatronikers, des Technischen Produktdesigners, des Werkstoffprüfers im Bereich Wärmebehandlungstechnik, des Werkzeugmechanikers oder des Zerspanungsmechanikers informieren. In Höchstadt wird neben Lehrstellen als Industrie-, Werkzeug- und Zerspanungsmechaniker auch noch die Lehre zum Verfahrensmechaniker angeboten.

An 21 Standorten in Deutschland gebe es solche Ausbildungszentren, meinte der für Deutschland zuständige Leiter Paul Seren. Herzogenaurach ist mit 420 Azubis die größte Ausbildungsstätte, Höchstadt belegt mit 95 Auszubildenden den fünften Platz. Bisher konnten alle Ausbildungsplätze immer besetzt werden, obwohl inzwischen die Handwerksbetriebe in der Region eine große Konkurrenz sind. Zwei Drittel der Interessenten entscheiden sich für die klassische Berufsausbildung, ein Drittel sind Studenten, die sich für den Dualen Studiengang entschieden haben.

In Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Zweigstelle Mannheim, und der Technischen Hochschule Nürnberg können die Studenten ihren Bachelor of Arts, Bachelor of Engineering oder Bachelor of Science erreichen. Dabei werden die praktischen Erfahrungen bei Schaeffler mit dem theoretischen Wissen der Hochschulen kombiniert. Für diesen Weg haben sich momentan 45 Auszubildende in Herzogenaurach und sechs in Höchstadt entschieden.

Welchen Schulabschluss brauche ich, wie sieht die Arbeit konkret aus? Auf all diese Fragen gaben die Azubis bereitwillig und kompetent Auskunft, zusätzlich gab es ausführliche Informationsblätter. Zumeist ist die Mittlere Reife nötig, bei manchen Berufswünschen (wie etwa Werkzeug- und Zerspanungsmechaniker) reicht der Qualifizierte Abschluss der Mittelschule.

Spannender noch war für die Besucher der Einblick in die tägliche Arbeit. Bei den Werkzeugmechanikern baute sich jeder Azubi seinen eigenen 3-D-Drucker. Bei der Robotik stellte Johannes Bayer seine Prüfungsarbeit – eine Flüssigpumpe – vor. Christian Sommer fertigte mit einer CNC-Maschine einen präzisen Würfel mit Gravur aus Aluminium. Der angehende Werkstoffprüfer Lukas Köferlein hat sich nach eigener Aussage für einen Randgruppenberuf entschieden, aber es war für ihn wohl die richtige Entscheidung, denn die Begeisterung war unübersehbar.

Die Kaufleute präsentierten ihre Juniorfirma "JufINA", die Schirme, Mützen, Kleidung und dergleichen – natürlich mit Schaeffler-Logo – an die Frau oder den Mann bringt. Bei ihnen besteht die Möglichkeit, parallel dazu eine Zusatzqualifikation als Fremdsprachenkorrespondent/in zu erlangen. In witzigen kurzen Fremdsprachenfilmen konnte man sich von ihren Kenntnissen bereits überzeugen.

Bei den Produktdesignern – früher bekannt als Technische Zeichner – werde im ersten Lehrjahr durchaus noch gezeichnet, um das räumliche Vorstellungsvermögen zu schulen, erklärte Ausbilder Jürgen Schneider. Dann allerdings übernähmen die Computer das Kommando – ein Beruf mit Zukunft für ihn.

Keine Frage blieb unbeantwortet und die Azubis sind mit ihrem Arbeitgeber offenbar zufrieden, meinte doch einer: "Ich kann Schaeffler nur empfehlen".

InfoFür das neue Ausbildungsjahr, das am 1. September 2020 beginnt, können sich Interessierte ab dem 1. Juli (Herzogenaurach) und 1. August (Höchstadt) bewerben: www.ausbildung-bei-schaeffler.de

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