Die Abitur-Artisten aus Höchstadt

26.6.2015, 20:15 Uhr
Die Abitur-Artisten aus Höchstadt

© Foto: Andre De Geare

„Begrüßen Sie die Stars zu ihrer letzten Show“, riefen die Moderatoren der Abifeier, Pia Freitag und Marcel Heinze, den Gästen in der Aischtalhalle zu. Dann zogen die Absolventen des Höchstadter Gymnasiums ein, schick gekleidet, wie es sich bei einer guten Zirkusvorstellung gehört.

Fast alles an diesem Abend drehte sich um die Schule als Zirkus, und das im besten Sinne. „Wie Artisten habt ihr die Schulzeit bewältigt, mit Mut, Ausdauer und mit Erfolg“, sagte etwa die Elternbeiratsvorsitzende Ute Schwarm.

Näher erläuterten dies die Jahrgangsstufensprecherinnen Lena Schmidt, Rebekka Albert, Juliane Säger und Sophie Herla, die die Abiturrede hielten. „Es gibt viele Parallelen: Dompteure, Clowns, Artisten“, wussten sie zu berichten, und auch Akrobaten: „Bei denen alles am seidenen Faden hängt.“ Zum Glück habe es ja die Zirkus- bzw. Schulfamilie gegeben. „Die hat alles aufgefangen.“ Das hat Wirkung gezeigt: 107 Abiturienten haben die Prüfungen bestanden, eine Schülerin muss noch die Deutschprüfung nachschreiben. Keine Gefahr allerdings: Sie dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit zu den Jahrgangsbesten gehören, war zu hören.

Die Abitur-Artisten aus Höchstadt

© Foto: Matthias Kronau

Als Dompteur auf die Bühne gerufen wurde Oberstufenkoordinator Ingo Pöllmann. Er konnte sich mit dieser Bezeichnung aber nicht vollständig anfreunden. Da er mit Schüler-Artisten aller Art umgehen musste, würde „Mädchen für alles“ wohl auch passen, meinte er augenzwinkernd. In der letzten Vorstellung mit den 2015er Abiturienten rief er den scheidenden Zirkusstars außerdem zu: „Deutschland braucht keine Superstars, sondern Stars des Alltags.“

Als Zirkusdirektor mit Hut und roter Jacke trat Schulleiter Bernd Lohneiß auf die Bühne. Er erinnerte sich an den Flohzirkus, den die Schüler als Fünftklässler 2007 betreten hätten, und auch sonst fielen Lohneiß allerhand Vergleiche zum Zirkus ein.

Gegen Ende seiner Rede wurde er dann aber noch etwas ernster. Neben Selbstvertrauen bräuchten die Absolventen künftig noch etwas: Zeit! Zeit zum Nachdenken. Er appellierte an die Schüler, dem „Tempo-Virus“ zu widerstehen. „Schnelle Schulausbildung, rasches Studium, schnelle Karriere - das Tempo-Virus hat mittlerweile alle Lebensbereiche befallen.“ Und zudem: Gerade die Abiturienten müssten sich einmischen. „Wer, wenn nicht Ihr- die Elite des Landes - , soll die bevorstehenden gesellschaftlichen Veränderungen erkennen, annehmen und meistern.“

Im Circus Abigalli gab es trotz dieser eingestreuten ernsten Worte aber genug Unterhaltung. Die Schulbigband spielte, der Zauberer Cartini trat auf, und das Schulorchester gab unter Mitwirkung des Kammerorchesters eine Einlage. Nachdem die Abiturzeugnisse verteilt waren, wurde die neue Hymne aller Siegesfeiern gespielt: „An Tagen wie diesen“ von der Zirkuscombo „Die Toten Hosen“.

 

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