Die Artenvielfalt kehrt zurück

9.7.2019, 15:00 Uhr
Die Artenvielfalt kehrt zurück

Wie berichtet, ist dem Höchstadter Fachmann Mitte Juni eine besonders üppig blühende Wiese an einem Teich zwischen dem Höchstadter Ortsteil Weidendorf und dem zu Uehlfeld gehörenden Weiler Gottesgab aufgefallen. Inzwischen hat er dort nicht weniger als 45 verschiedene Pflanzenarten nachgewiesen – Ureinwohner, aber auch Arten, die in der käuflichen Saatgutmischung enthalten sind, die ein Peppenhöchstädter Landwirt auf drei seiner Wiesen äußerst erfolgreich eingesetzt hat.

Es handelte sich, sagt Hans Krautblatter, um relativ feuchte Wiesen, jeweils in der Nähe von Weihern. Die Bauernfamilie hatte die Viehwirtschaft aufgegeben und das Grünland in ein Schlaraffenland für Bienen, Hummeln und Wildbienen gemacht. An Bisammalven, Natternkopf und Wiesen-Storchenschnabel laben sich aber auch nektar saugende Schmetterlinge wie das Taubenschwänzchen, ein Wanderfalter.

Für Krautblatter sind solche Blüten-Wiesen nicht nur Inseln der Vielfalt zwischen den Mais-Monokulturen. Sie seien auch ein zusätzlicher ästhetischer Reiz in der Weiherlandschaft westlich von Höchstadt.

Die Artenvielfalt kehrt zurück

Der Biologe hat aber auch Beispiele entdeckt, wie sich die Natur von selbst erholt von intensiver Landwirtschaft. Bei Weidendorf fand Krautblatter einen ehemaligen Maisacker, den sein Bewirtschafter einfach hat brach liegen lassen. Es stehen noch die Maishalme von der letzten Ernte , doch dazwischen haben sich die echte und die geruchlose Kamille breitgemacht, Acker-Stiefmütterchen, Weg-Rauke, Johanniskraut, Acker-Vergissmeinnicht. 20 verschiedene Pflanzenarten hat Krautblatter auf dieser Fläche nachgewiesen, darunter durchaus seltene wie den Kompass-Lattich, die Wildform unseres Kopfsalats. Den Namen hat diese Pflanze, weil sie gegen übermäßige Verdunstung ihre Blätter stets genau von Süd nach Nord weisen lässt.

Unschätzbar, so Krautblatter, die Bedeutung solcher Oasen. Aber auch die Verbindung der Lebensräume sei immens wichtig. So lobt Krautblatter die Gepflogenheit im Nachbarlandkreis Neustadt, Straßenränder nicht rigoros zu mähen. Ein gut 100 Meter langer Bestand der Mariendistel zwischen Gottesgab und Voggendorf ist in Krautblatters Augen eine unschätzbare Biotopverbindung, die man dieser Praxis verdankt.

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