Die Gremsdorfer Wetter-Familie

17.7.2019, 16:38 Uhr
Die Gremsdorfer Wetter-Familie

Die Auszeichnung wurde Ruhmann von Detlef Aßmann, Chef der Messnetzgruppe des DWD in München, und Bürgermeister Norbert Walter im Gremsdorfer Rathaus überreicht. Irgendwie, meinte Aßmann, müsse das Aufzeichnen von Wetterdaten in der Familie liegen, denn Wetterdaten sammeln, und das tagtäglich früh um 7 Uhr, sei in diesem Dorf seit 1902 üblich; immer habe sich die Verwandtschaft von Ruhmann um diese Aufgabe gekümmert, so Aßmann.

Wetter sei ein Thema, das die Menschen schon immer interessiere, egal, ob nun mehr oder weniger Regen falle. Der Hobbymeteorologe Ruhmann erfasst den Verlauf von Gewittern, beschreibt möglichen Hagelschlag, misst die Regenmengen und die Schneehöhen – im Winter.

"Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wettervorhersage", so Aßmann. Gerade für den nationalen Wetterdienst seien die Ehrenamtlichen wie Ruhmann unverzichtbar. Der DWD betreibe, fuhr Aßmann fort, in ganz Deutschland ein flächendeckendes Messnetz mit knapp 2000 Messstellen. Weitere 1800 solcher Messstellen würden von ehrenamtlichen Wetterbeobachtern betreut.

Hatte Ruhmann mit Ehefrau Renate, die sich uneingeschränkt mit in die Sache einbringe, früher die Messergebnisse handschriftlich notiert und an den DWD per Post geschickt, würde dies heute natürlich per Internet schneller gehen. In 40 Jahren "Dienstzeit" habe er überschlagen gut 14 500 Beobachtungen erfasst und gemeldet, schätzte Aßmann.

Die so erfassten Daten werden auch immer wieder von Versicherungen in Schadensfällen benötigt, erzählte der neue Träger der Bundesverdienstmedaille. "Wir machen das auch noch weiter, so lange das halt geht", sagte Renate Ruhmann und bekam aus den Händen von Bürgermeister Norbert Walter zwei Regenschirme, "damit ihr nicht im Regen stehen müsst".

Wer sich in ähnlicher Weise engagieren wolle, der benötige Einsatzbereitschaft, die erforderliche Zeit, aber auch ein geeignetes Grundstück, auf dem die Messgeräte des DWD gemäß internationalen Vereinbarungen in ausreichend Abstand zu Gebäuden und Bewuchs aufgestellt werden könnten, so Aßmann abschließend.

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