Die Grippe legt die Longhorns flach

11.3.2018, 20:40 Uhr
Die Grippe legt die Longhorns flach

© Anestis Aslanidis

Nachdem die Longhorns in den Spielen zuvor häufig nur äußerst knapp unterlegen gewesen waren, ging es diesmal deutlicher aus, weil die Herzogenauracher aufgrund einer Grippeepidemie kurzfristig etliche Ausfälle von Leistungsträgern hinnehmen mussten und so lediglich zu siebt antreten konnten. Es fehlten alle "Aushilfen" aus dem Pro A-Team der Nürnberg Falcons, und dazu konnten auch die Starting-Five-Spieler Ben Gahlert und Daniel Krause die Reise nicht antreten.

Das erklärt zwar die klare Niederlage in der Landeshauptstadt, hilft aber den Aurachstädtern nichts, wenn man sich die Tabelle genauer anschaut. Zwar liegen die Herzogenauracher derzeit nach wie vor auf dem zehnten Tabellenrang bei einer Bilanz von 7:15 Siegen, doch bis auf Zwickau, das abgeschlagen am Tabellenende steht, haben die restlichen drei Verfolger je sechs Siege und können die TSH jederzeit noch einholen.

Dementsprechend müssen die Mannen von Trainer Benedikt Aumeier wohl noch mindestens einen Sieg holen, um den Klassenerhalt sicherzustellen. Die Hellenen hingegen befinden sich im oberen Mittelfeld – eine super Position für den Aufsteiger.

Dabei sah es zu Beginn des Spiels noch recht gut für die Herzogenauracher aus. Patrick Horstmann punktete unter dem Korb und Mike Kaiser traf immer wieder aus der Mitteldistanz. Nachdem Kaiser in der Vorwoche nach seiner vierwöchigen Verletzungspause noch etwas die Spritzigkeit abging, war er diesmal wieder der beste Aurachstädter und führte das Kommando Attacke mit 18 Punkten an.

Lippert überragt

Doch auch die Gastgeber starteten solide ins Spiel. Der alles überragende Jermaine Lippert, der 28 Punkte erzielte und trotz seiner Position, er spielt Center, vier Dreier traf, übernahm die Verantwortung für die Seinigen. So schaukelte das Spiel munter hin und her, wobei die Münchner aufgrund ihrer stärkeren Physis leichte Vorteile hatten. Nach dem ersten Viertel führten sie so mit 24:19.

Das zweite Viertel sollte nun die Vorentscheidung bringen. Die Hellenen trafen jetzt fast jeden Wurf, den sie auf den Korb abfeuerten, was sich an einer über 50-prozentigen Dreierquote widerspiegelte. Und in der Verteidigung erlaubten sie den Herzogenaurachern nur noch extrem schwere Würfe, die folglich häufig danebengingen. So konnte sich der OSB sukzessive absetzen und die Longhorns fanden einfach kein Mittel, das Momentum auf ihre Seite zu bekommen. Zur Halbzeit stand es dann 54:33 und das Spiel war eigentlich schon gelaufen.

Doch die TSH gab nicht auf und rackerte munter weiter. In der Verteidigung wechselte man nun ständig zwischen unterschiedlichen Zonen- und Mannverteidigungen und die Münchner taten sich schwerer zu punkten. In der Offensive lief es für die TSH aber weiter nur schleppend, da man ihnen nun die Müdigkeit und die körperliche Unterlegenheit immer mehr anmerkte. Die Würfe wurden immer kürzer und so konnten die Aurachstädter lediglich 13 Punkte in diesem Viertel erzielen. 75:46 stand es schließlich vor dem Schlussabschnitt.

Hier passierte dann nicht mehr allzu viel. Beide Teams wussten, dass das Spiel gelaufen war und einigten sich auf einen "Waffenstillstand".

Benedikt Aumeiers Kommentar: "Die Grippewelle hat uns stark erwischt und damit auch die Hoffnung genommen, hier und heute eine Überraschung zu realisieren. Vollbesetzt hätten wir wie im Hinspiel sicher eine Chance gehabt, aber mit sieben Spielern vor dieser Kulisse waren wir einfach überfordert. Jetzt heißt es, Mund abwischen und weitermachen. Wir haben noch vier Spiele, von denen wir mindestens noch zwei gewinnen wollen und gerade das Spiel am kommenden Sonntag gegen unseren Tabellennachbarn aus Rosenheim wird von enormer Bedeutung werden. Somit müssen wir diese Woche hart und intensiv trainieren und dann hoffentlich schon am Sonntag den wichtigen achten Saisonsieg einfahren.

Longhorns: V. Kaiser 2, Schlindwein 2, M. Kaiser 18, Dinkel 13, Horstmann 16, Nakic 6, Übbing 6.

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