Die Kraft und Schönheit der menschlichen Stimme

9.10.2017, 08:57 Uhr
Die Kraft und Schönheit der menschlichen Stimme

© Foto: Margot Jansen

Unter dem Titel "Vox Unicornis" – die Stimme des Einhorns – hatten die zwölf jungen Frauen und Männer aus Dresden ein Programm mit sehr alter und sehr moderner Chormusik zusammengestellt. Ganz nach dem Motto, wie es der Moderator Matthias Eberlein formulierte: "Wir haben kein festgelegtes Konzept, wir singen nur das, worauf wir Lust haben." Für Eberlein war es ein Heimspiel, denn er stammt aus Großenseebach und seine Familie hatte bereitwillig für die Unterkunft der Chormitglieder gesorgt. Die jungen Leute haben sich im Universitätschor der TU Dresden kennengelernt und treten jetzt als lose Gruppierung in unterschiedlicher Besetzung auf. Seit zwei Jahren gehen sie auf Tournee. Großenseebach war die letzte Station ihrer diesjährigen Konzertreise nach Hugstetten und Bad Krozingen. Sie haben sich der anspruchsvollen Kunst des a-capella-Gesangs verschrieben und wollen die Menschen von der Schönheit und Kraft der reinen menschlichen Stimme überzeugen.

Das gelang ihnen unter der Leitung von Konstantin Beyer vorzüglich. Mit ihrem Eingangslied "Northern Lights" des zeitgenössischen norwegischen Komponisten Ola Gjeilo (*1978) zogen sie die vielen Zuhörer bereits in ihren Bann.

"Stars" als krönenden Abschluss

Ein musikalischer Sprung zurück zum Renaissance Komponisten Thomas Morley (1557 - 1603) und seinem vierstimmigen Madrigal "April is in my Mistress‘ Face" folgte. Für Eberlein war allerdings "The Deer‘s Cry" von Arvo Pärt (*1935) mit der ihm eigenen Klangsprache der Höhepunkt des Abends. Bei ihrer musikalischen Reise durch die bunte Welt der a-cappella-Musik machten die Sänger Station bei dem englischen Komponisten Thomas Tallis (um 1505 - 1585) ebenso wie bei der Dresdener Komponistin Sylke Zimpel (*1959) und ihrem jüdischen Volkslied "Tumbalalaika". Der krönende Abschluss gelang ihnen mit "Stars", einem Stück für gemischten Chor und (tönende) Wassergläser – in ihrem Fall zusätzlich noch ein Glas Rotwein — des lettischen Komponisten Erik Ešenvalds (*1977). Nach einem solch erfolg- und applausreichen Auftritt schmeckte der Rotwein besonders gut.

Keine Kommentare