Die neue Mitte

28.8.2013, 16:56 Uhr
Die neue Mitte

© Erich Malter

Es geht um Aufenthaltsqualität. Ein Brunnen mit Sitzgelegenheiten drumherum, ähnllich wie in Niederndorf an der Mainstraße, soll neben einigen Bäumen diesselbe erhöhen.

Aber auch Autos soll der neue Dorfplatz entschleunigen. Auf der Kreisstraße wird nicht selten zu schnell durch den Ort gefahren. Eine Verkehrsinsel mit so genannter „Querungshilfe“ für Fußgänger sollen als Tempo-Bremse wirken.

Den Aspekt der Verkehrsberuhigung betonte beim Baustellentermin Zweite Bürgermeisterin Renate Schroff. Freilich werden die beiden Fahrstreifen, die die Insel umschließen, insgesamt breiter: Der östliche 3,75 Meter, der westliche gar 4,30 Meter, weil dort die Bushaltestelle eine Ausbuchtung nötig macht.

Die breiteren Fahrstreifen sind den Baunormen geschuldet, erklärte der Leiter des Stadtbauamts, Gerhard Merkel. Kreisstraßen müssten laut Vorschriften diese Mindestbreite haben, damit der Schneepflug im Winter mit dem Räumschild arbeiten kann.

Eine weitere Verkehrsinsel, allerdings nur zur Spurfindung für die Autofahrer, wird bei der Baumaßnahme noch in die Mündung der Zweifelsheimer Straße eingebaut. Kein Hindernis, so der Vertreter des Bamberger Planungsbüros Höhnen und Partner, Herbert Hänchen. Die Aufpflasterung wird überfahrbar werden.

Das Bamberger Büro hat seit Jahresbeginn die Neugestaltung der Ortsmitte durchdacht. Angedacht ist sie bereits worden, als die Feuerwehr Höfen-Zweifelsheim den Bau ihres neuen Gerätehauses in Angriff nahm, das jetzt fertig ist. Nicht nur die Einfahrt zum Gerätehaus und der — auch für Feste geeignete — Parkplatz sollten neu gestaltet werden, sondern auch das Grundstück mit dem nicht mehr sonderlich ansehnlichen Milchhaus. Man dachte schnell an einen Dorfplatz, der aber auch als Wartefläche für den Bus benutzt werden kann.

Mithin bekommt der Platz auf der Westseite der Höfener Straße auch ein Buswartehäuschen und überdachte Stellplätze für Fahrräder — außer dem Brunnen.

Am Grundstück wird, wenn der Bagger die Grube für die Fundamente ausgegrabenhat und die Schaltkästen für Strom und Datenkabel nach Westen versetzt sind, etwas geknabbert: Die Fahrbahn bekommt erwähnte Busbucht, diese wiederum abgesenkte Bordsteine für barrierefreies Ein- und Aussteigen.

Steine mit Rillen sollen auch Sehbehinderte die Grenzen des Platzes zur Fahrbahn hin spürbar machen. Insgesamt, so Gerhard Merkel wird die beauftragte Firma Tauber Bau knapp 1000 Kubikmeter Boden abtragen, Leitungsgräben baggern und über 350 Kubikmeter frostsicheres Unterbau-Material einbauen müssen. Knapp 800 Quadratmeter Asphalttrag- und -deckschicht kommen auf die Straße, über 550 Quadratmeter Beton- und Granitpflaster auf Gehsteig, den dahinter liegenden Platz und die Verkehrsinseln.

Vom Projekt erhoffen sich die Stadtväter, dass es nicht nur den Verkehr verlangsamt und den Busgästen das Zusteigen erleichtert. Erwähnter Brunnen-Platz und das Feuerwehrhaus sollen auch von den Höfenern als Mittelpunkt des Dorfes angenommen und frequentiert werden.

Den Auftrag hat der Haupt- und Finanzausschuss für 290000 Euro vergeben. Die Arbeiten sollen auf jeden Fall noch in diesem Jahr beendet werden.

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