Diesmal schauten die Feldbacher genauer hin

7.6.2010, 00:00 Uhr
Diesmal schauten die Feldbacher genauer hin

© Niko Spörlein

Insgesamt 16 Bundes- und Lokalpolitiker, darunter die österreichische Nationalrats-Abgeordnete Sonja Steßl-Mühlbacher, sein Vize-Bürgermeister Erwin Klobasa und sein Finanzreferenten Alfred Rebernik hatte der Feldbacher Bürgermeister Kurt Deutschmann im Schlepptau, als er am Wochenende die Partnergemeinde Adelsdorf einmal ganz genau unter die Lupe nehmen wollte.

So richtig kennengelernt habe man die Aischgrundgemeinde nämlich noch nicht, gestand Deutschmann, schließlich wurden die Partnerschafts-Urkunden schon 2007 (in Adelsdorf) und 2008 (in Feldbach) unterzeichnet. »Damals haben wir aber nicht so genau hingeschaut.«

So stand bei der drei Tage dauernden Visite nicht nur die Besichtigung der öffentlichen Bücherei, der Schule, des Wasserwerks, der Feuerwehr in Neuhaus und des Klärwerks auf der Tagesordnung, sondern eben auch ein Abstecher dorthin, wo die Franken gerne nach Feierabend eine Maß Bier trinken und Brotzeit machen. In der Steiermark kennt man keine Bierkeller, sondern geht in die »Buschen-Schänke«.

Ausnahmsweise zeigte sich am Freitag schon ein stahlblauer Himmel, sonst hätte es mit dem unausweichlichen Anstechen eines 20-Liter-Fasses aus dem Hauses Wirth wohl nicht geklappt. Ohnehin brauchte Bürgermeister Deutschmann, assistiert von Karsten Fischkal, geschätzte 15 Schläge, um den Zapfhahn ins Fass zu treiben. Dass dann bei der anschließenden Brotzeit »Bauernplatte mit steirischem Kren« im Angebot stand, verwunderte die Feldbacher nicht. Schließlich habe Kren ja irgendwas mit der Städtepartnerschaft zu tun.

Wie Recht die Gäste hatten, bestätigte Gemeinderat Norbert Birkner, einer der Initiatoren dieser Partnerschaft. Der Adelsdorfer Unternehmer Herbert Hörrlein, ein Bruder des in Adelsdorf ansässigen Feinkostunternehmers Hans-Peter Hörrlein, hat nämlich in Feldbach eine Firma, die unter anderem Kren auf die Teller bringt.

Herbert Hörrleins Ehefrau, die frühere Gemeinderätin Birgit Hörrlein, hatte und hat natürlich engen Kontakt nach Feldbach und schlug schon vor Jahren schon eine Partnerschaft zwischen den Kommunen vor.

Heute funktioniert diese Verbindung vorbildlich, zumal sich Dieter Schönwald als Vorsitzender des Arbeitskreises »Adelsdorf-Feldbach« um den ständigen Kontakt kümmert. Übrigens: Eine Feuerwehr hat die 5000 Einwohner zählende Stadt in der südöstlichen Steiermark natürlich auch, »aber wirklich nur eine«, meinte Deutschmann nachdem sich seine Delegation den Neubau des Neuhauser Feuerwehrhauses angeschaut hatte. »Und diese Wehr wird in Österreich vom Bezirk finanziert.«

Feldbach ist auch im Abwasser-Verbund mit 20 weiteren Gemeinden, die eine einzige Kläranlage betreiben. Der Klärschlamm, erklärte Deutschmann, werde nicht nur auf Felder ausgebracht, sondern auch verkauft, an Firmen beispielsweise, die das »Produkt« in ihrem Arbeitsprozess benötigen.

Der Samstag ging für die Feldbacher mit einem Besuch des Weltkulturerbes Bamberg weiter.

Am gestrigen Sonntag verabschiedete sich die Delegation nach einem ausgiebigen Weißwurstfrühstück im Biergarten der Brauerei Rittmayer in Aisch.