Digitalisierung als Schwerpunkt im Schul-Haushalt

16.11.2018, 14:00 Uhr
Das Symbol für Unterrichtsbetrieb: Schulrucksäcke.

© colourbox.de Das Symbol für Unterrichtsbetrieb: Schulrucksäcke.

Der Schulausschuss hat den Schulhaushalt mit Ausgaben in Höhe von 17,7 Millionen Euro verabschiedet. Stimmt der Kreistag dem zu, dürfen sich die Schulen des Landkreises über ein großes Digitalisierungs-Paket freuen. Rund 3 Millionen Euro sollen in Ausstattung der Bildungseinrichtungen fließen.

Außerdem rechnen Landrat Alexander Tritthart und die Verwaltung mit Zuwendungen in Höhe von etwa 1,3 Millionen Euro vom Freistaat Bayern für den Digital-Bereich. Es sei wichtig, "die gute Ausgangsposition unserer Landkreisschulen zu nutzen, um langfristig die Weichen zu einer digitalen Bildungsregion stellen zu können", begründet Tritthart die Investitionen. Davon muss er allerdings noch einige Lehrer überzeugen, wie eine Umfrage der Evangelischen Hochschule Nürnberg unter den Pädagogen im Landkreis zeigt.

Knapp 25 Prozent von ihnen haben die Fragen beantwortet. Rund 60 Prozent der Lehrer sehen den Einsatz digitaler Medien eher vorteilhaft. Gut 30 Prozent tun sich mit einer Einschätzung schwer, sechs Prozent lehnen das ab. Soziale Medien spielen laut der Umfrage im Unterricht kaum eine Rolle. Digitale Medien werden in der Schule zwar regelmäßig genutzt, doch die passende Ausstattung fehlt oft noch.

Aus Sicht der Ausschuss-Mitglieder lohnt sich die Investition voll und ganz: Mit insgesamt 7947 konnte der Landkreis die Zahl der Schülerinnen und Schüler – entgegen dem Trend – im Vergleich zum vergangenen Schuljahr leicht verbessern. Damit Schüler und Lehrer auch weiterhin in modernen Räumen arbeiten können, nimmt der Landkreis 2,9 Millionen Euro für den Bauunterhalt in die Hand. Bei der Sitzung trieb der Schulausschuss bereits konkrete Maßnahmen voran. "Wir haben alles richtig gemacht", erläutert Tritthart den Kreisräten den aktuellen Stand bei den Erneuerungen des Emil-von-Behring-Gymnasiums in Spardorf.

Schulneubau in Spardorf?

Der Grund für seine Freude: Zeitgleich zu den Modernisierungs-Planungen hat die Regierung von Mittelfranken in ihrem neuen Raumprogramm die Klassen der Schule von 31 auf 39 angehoben. Damit erhöht sich der Flächenbedarf, der bereits durch die Umstellung auf G 9 gestiegen ist, weiter. Zudem möchte die Schulleitung innovativere Unterrichtskonzepte umsetzen, für die zusätzliche Räume nötig sind.

"Schulklassen sind nicht mehr so homogen wie vor 20, 30 Jahren", erklärt Schulleiter Martin Braun. "Mit mehr Räumen können wir auch mal einzelne Schülergruppen herausnehmen und mit ihnen individuell und flexibel arbeiten." Damit wird klar: Dass alle Maßnahmen in einer Sanierung aufgefangen werden können, ist unwahrscheinlich. Eine Generalinstandsetzung mit Umbau und Erweiterung bewertet die Verwaltung gegenüber einem Neubau "schon baulich als problematisch, wenn nicht undurchführbar."

Weniger aufwendig sind die Arbeiten am Herzogenauracher Gymnasium. Dort werden seit September die Fachräume für den Chemie-Unterricht umgebaut. Die Kosten belaufen sich auf 758 000 Euro, 314 000 werden vom Freistaat gefördert.

Auch das Staatliche Berufliche Schulzentrum Herzogenaurach/ Höchstadt wird profitieren. Da sich die Anforderungen an technische und kaufmännische Berufe stark verändert haben, sollen dort neue Fachräume mit digitaler Technik, wie Robotern und 3-D-Druckern entstehen. Die Schule sei nun in die Exzellenz-Förderung aufgenommen und zur Universitätsschule ernannt worden, teilte Tritthart mit. Absolventen des Studiengangs Berufspädagogik mit Fachbereich Metalltechnik werden zukünftig neben ihrem Studium an der Universität Erlangen auch am SBS ausgebildet.

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