Ein Hauch von Rio in Herzogenaurach

4.12.2017, 14:57 Uhr
Ein Hauch von Rio in Herzogenaurach

© Foto: Anna Morgenroth

Die acht Teilnehmer sehen sich noch etwas schüchtern in dem großen Raum um, in dem bereits verschiedenste Instrumente auf dem Boden liegen. "Jeder darf sich eins aussuchen, das ihn inspiriert", erklärt der Workshop-Leiter Alberto Parmigiani. Und dann geht es auch schon los.

Vorher erklärt Parmigiani noch, dass jedes Instrument eine bestimmte Rolle spielt. "Das Wichtigste sind die Signale, die ich mit meiner Pfeife gebe. Der Samba lebt von der musikalischen Frage und der Antwort darauf. Also – ich frage und ihr antwortet!" Parmigiani war schon früh von der Musik begeistert. Er brachte sich das Schlagzeugspielen selbst bei und stand schon mit elf Jahren auf der Bühne. Mit 16 suchte er dann einen Lehrer, der ihn ein Jahr lang in Mailand unterrichtete. Ihm folgte er auch in dessen Heimat nach Puerto Rico und verbrachte dort sechs Jahre seines Lebens, in denen er seine Leidenschaft zur Percussion vertiefte.

1993 kam er nach Deutschland und gründete in Herzogenaurach seine Sambaschule. Aus dieser heraus gründete sich der "Piranha Social Club", mit der Parmigiani unter anderem seit 16 Jahren auf dem Samba Festival in Coburg auftritt. Aus den Original-Sambarhythmen bastelt er seine eigenen Kompositionen und hat mittlerweile drei CDs aufgenommen. Einige dieser Stücke bringt er nun den Workshop-Teilnehmern bei. Der Reihe nach erklärt er für die einzelnen Instrumente, welchen Rhythmus die Teilnehmer spielen müssen.

Was sich anfangs noch etwas holprig und mehr nach einem großen Durcheinander anhört, gleicht bereits nach einer halben Stunde einem gelungenen Zusammenspiel. Als dann etwas später die Mitglieder des "Piranha Social Club" eintreffen und sich unter die Workshop-Teilnehmer mischen, hat man vollends das Gefühl, den Samba aus Rio de Janeiro hautnah mitzuerleben. amm

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