Ein Polizeichef mit Humor

1.4.2009, 00:00 Uhr
Ein Polizeichef mit Humor

© Roland Huber-Altjohann

Als eine seiner ersten Amtshandlungen in Höchstadt hat der neue Polizeichef Konrad Müller gleich mal seinen Humor unter Beweis gestellt. «Ich bin überrascht, dass so viele Kollegen trotz Tagesgeschäft die Möglichkeit finden, mich hier zu begrüßen«, sagte er bei seiner offiziellen Einführung gestern in die große uniformierte Runde.

Viele Kollegen kennt er schon aus früheren Dienstzeiten. 1971 hat er gemeinsam mit dem ehemaligen Höchstadter Polizeichef, Fritz Ottlinger, in der Inspektion Erlangen-Land seinen ersten Dienst angetreten. Nach verschiedenen Fortbildungen, davon drei Jahre in Fürstenfeldbruck, kam er 1984 zur Bereitschaftspolizei als Dienstgruppenleiter Erlangen-Land.

Ein Jahr später ging er nach Herzogenaurach, wo er sich 13 Jahre lang besonders im Bereich «Verkehr« einbrachte. 2001 dann die Beförderung: Konrad Müller wird stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Erlangen-Stadt, von wo aus er jetzt nach Höchstadt wechselt.

Das «Sicherheitsgefühl der Bürger« macht Müller zum Maßstab seines Wirkens an der Aisch. Er nimmt sich vor, insbesondere Vandalismus zu bekämpfen, Körperverletzungen zu verhindern und die so genannte «Massenkriminalität« einzudämmen, also Fahrrad- und Ladendiebe zu schnappen.

Um Jugendliche und Erwachsene, die mehrfach auffällig werden, will der 53-Jährige sich besonders kümmern. «Ich weiß auch, dass es hier schon eine sehr effektive Ermittlungsgruppe gibt«, lobt er vorab. 46 Mitarbeiter hat der Vater dreier Töchter von nun an unter sich. Mit ihnen will er auch das Problem des Alkoholmissbrauchs angehen - präventiv und auch mit scharfen Kontrollen.

«Bedrohungsszenarien« an Schulen wird der neue Chef mit den Zuständigen besprechen. Die «informelle Sozialkontrolle« funktioniere in Höchstadt besser als in größeren Städten, meinte Müller. «Hier schaut ein Nachbar noch nach dem anderen.«

Das konnte auch Holger Pöllath nur bestätigen, der nach geplanten sechs Monaten «auf Bewährung« nach Nürnberg wechselt (wir berichteten). Der Brand beim Höchstadter Eishockeyclub, die Suche nach dem Vermissten in Hemhofen und die Hausexplosion am Karpfenkreisel werden ihm besonders in Erinnerung bleiben.