Einmütiges Bekenntnis zu Europa

13.5.2019, 07:00 Uhr
Einmütiges Bekenntnis zu Europa

Der Initiative schlossen sich schnell weitere "Europäer" an: Vertreter aller fünf im Stadtrat vertretenen Parteien, die Pfarrer der evangelischen (Oliver Schürrle) und katholischen (Helmut Hetzel) Kirchengemeinden sowie Schülersprecher/-innen von Mittelschule, Realschule und Gymnasium. So konnte Bürgermeister German Hacker Menschen aller Generationen begrüßen, die sich für ein Europa in Frieden, Sicherheit und Wohlstand einsetzen. In Herzogenaurach wohnen und/oder arbeiten Menschen aller EU-Länder mit Ausnahme von Malta und "sie alle kennen nur Frieden – was für ein Geschenk", meinte Hacker.

Das sah früher ganz anders aus. Der stellvertretende Leiter des Stadtmuseums, Christian Hoyer, unternahm in seinem Vortrag einen Ausflug in die Geschichte der Stadt. Herzogenaurach war fast 800 Jahre lang eine Grenzstadt, war es doch Teil der Verteidigungsanlage des Hochstifts Bamberg. Der Krieg war früher allgegenwärtig – vom Mittelalter bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.

Dabei hatte schon 1923 der japanisch-österreichische Schriftsteller, Philosoph und Politiker Richard Coudenhove-Kalergi sein Werk "Pan-Europa" veröffentlicht. In ihm sind wahrlich europäische Visionen festgehalten: Ein europäischer Patriotismus statt Nationalismus, eine europäische Fahne, eine Hymne, eine Währung, ein Parlament, eine Armee, eine Verfassung und eine gemeinsame Außen- und Innenpolitik. Selbst der Brite Winston Churchill sah die Zukunft in den "Vereinigten Staaten von Europa". Heute müssen wir dafür kämpfen. "Europa braucht einen neuen Drive, eine neue Aufbruchsstimmung, die von den Menschen, vor allem der Jugend, ausgeht", lautete Hoyers Appell. Für seine Ausführungen erhielt er viel Applaus, denn er sprach den Anwesenden aus dem Herzen. Ein Bekenntnis zu Europa legten auch die Schulsprecher Laureen Eidloth vom Gymnasium, Rik Johnen, Realschule, und Larissa Seiler, Mittelschule, ab.

Die Repräsentanten der politischen Parteien – Britta Dassler (FDP), Jochen Heinzel (SPD), Franz-Josef Lang (CSU), Retta Müller-Schimmel (Bündnis 90/Die Grünen) und Manfred Welker (FW) – zitierten zumeist namhafte Politiker, die sich für den europäischen Gedanken einsetzten oder noch einsetzen. Die Stadtjugendkapelle unter der Leitung von Norbert Engelmann und der Jugendchor der Kantorei St. Magdalena unter der Leitung von Toni Rotter sorgten für die musikalische Umrahmung. Die erste Strophe der Europahymne vereinte die Menschen in ihrer Überzeugung. "Wer Demokatie wählt, (wählt) keine Rassisten."

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