Elektrotankstelle im Ortskern wird geplant

15.9.2016, 16:42 Uhr
Elektrotankstelle im Ortskern wird geplant

© Foto: Spörlein

Zunächst lud Bürgermeister Karsten Fischkal die Ausschuss-Mitglieder zur ersten Elektrotankstelle im Dorf ins Industriegebiet Hochstraße, denn die Gemeinde möchte eine ähnliche Elektrotankstelle mitten im Ortskern installieren.

Das Problem der Elektromobilität liege einerseits in der Reichweite der Fahrzeuge, andererseits an zu wenigen Standorten solcher Tankstellen, so Fischkal. Er selbst trug sich jüngst mit dem Gedanken, ein solches Fahrzeug anzuschaffen, rückte allerdings davon ab wegen der (noch) nicht vorhandenen Tankstellendichte (und legte sich einen „Smart“ zu). Elektromeister Thomas Amon baute sich eine Anlage an sein Anwesen und gestand gleichwohl, dass dies für einen selbstständigen Elektriker quasi Prestige sei. Dennoch, so Amon, würden immer wieder Autofahrer mit Batterien an Bord zum Laden kommen, denn die Tankstellen seien im ganzen Bundesgebiet auf Karten registriert.

Richtig wirtschaftlich allerdings sei das Fahren mit einem Elektroauto derzeit noch nicht. Mit 63 Ampere und vierstündiger Ladezeit läuft sein Elektroauto im Sommer 130 Kilometer.

Im Winter (Kälte, Heizung, Zusatzverbraucher) reduziere sich dies um fast 50 Prozent. Getankt wird bei Amon mit einer registrierten Chipkarte; Tankstelle, geladene Leistung, Tankzeit würden zentral registriert und abgerechnet. Tanken könne man mit diesen GPS-gestützten Karten europaweit.

Amons Tochter Carmen erläuterte den Räten den Tankvorgang und die Registrierung mittels eines Laptops.

Da im Zentrum der Gemeinde bereits Kabel für die Kirchweih-Schausteller verlegt seien, würde sich die Installation am Parkplatz Adelhardsgasse ziemlich einfach gestalten; der Bauhof müsse lediglich ein kleines Fundament betonieren, die E-Tankstelle sei schnell gebaut, hieß es. „Das werden wir machen“, so der Bürgermeister, der sich die Zustimmung der Ausschuss-Mitglieder einholte. Kosten: gut 5500 Euro. Die Stromabrechnung erfolge ähnlich wie bei Thomas Amon über Chipkarte.

Auf Anregung der Fraktion CSU-BB/Junge Bürger, namentlich von Fraktionssprecher Andreas Maier, wird die Gemeinde eine mögliche Hochwasserfreilegung der Ortsverbindung von Aisch nach Lauf prüfen.

Wegen dieses Antrags schaltete die Verwaltung im Vorfeld schon das Wasserwirtschaftsamt (WWA) ein, weil es sich um eine ausgewiesene Überflutungsfläche der Aisch handle. Entsprechend schlug das WWA vor, die Straße bei einer möglichen Höherlegung mit Kanalrohren zu unterfahren, um das Überschwemmungsgebiet der Aisch nicht einzuengen. Nach den jüngsten Berechnungen des WWA (aus 2014) werde die Straße bei einem hundertjährigen Hochwasser auf eine Länge von bis zu 300 Meter zwischen zehn und 60 Zentimeter überflutet.

Es würde somit ein Retentionsraum von rund 6000 Kubikmetern Wasser verloren gehen. Im Umfeld befinde sich zudem noch ein Tiefenbrunnen der Gemeinde, „ohne schützende Deckschicht“, so Stadtbaumeister Thomas Wolf.

Um ein Teilstück von 400 Metern höher zu legen, müsste man zwischen 350 000 und 400 000 Euro in die Hand nehmen. Da die Gemeinde aktuell eine der wenigen Kommunen in Bayern ist, die an einer staatlich geförderten „Hochwasser-Simulation-Untersuchung“ teilnehmen, so Karsten Fischkal, werde man die bisher noch nicht vorliegenden Ergebnisse dieses Simulationsverfahrens abwarten, um Berechnungen aufzulegen. Mit dieser Hochwassersimulation beschäftigen sich die Ingenieure des Büros GBI aus Herzogenaurach aktuell. Andreas Maier zeigte sich „mehr als überrascht“, denn „eine Autobahn wollten wir hier nicht bauen“.

Schließlich änderten die Lokalpolitiker zum ersten Mal den Bebauungsplan „Alter Schulsportplatz“. Ebenfalls auf Anraten des WWA sollten die Oberflächenwasser nicht direkt in den Reuthgraben geleitet werden; der Graben müsse bei Starkregen vorübergehend mit einem naturbelassenen Regenrückhaltebecken entlastet werden. Dieses soll nun mit Zustimmung der Ausschuss-Mitglieder etwa dort entstehen, wo einst die Umkleidekabinen für den Schulsport standen.

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