Ende gut alles gut

NIEDERLINDACH - Das war haarscharf: Mit einem 33:30- Sieg beim HC Sulzbach-Rosenberg II haben die Handballer der HSG Erlangen/Niederlindach das rettende Ufer in der Bezirksoberliga erreicht. Weil auch alle anderen Konkurrenten am letzten Spieltag gewannen, wäre ein Misserfolg fatal gewesen.

Die HSG wollte unbedingt den viertletzten Tabellenplatz festigen, um bei nur einem Landesligaabsteiger (aktuell wäre das so, aber noch ist der SV Auerbach nicht gerettet) auch nächstes Jahr in der BOL zu spielen. Zwei Kleinbusse mit Fans waren aus Franken in die Oberpfalz mitgereist, um das Team zu unterstützen.

Die HSG erzielte zwar das erste Tor der Partie, "brauchte" danach aber wie so oft einen Rückstand, um wach zu werden. Nach dem 1:3 ging sie mit einem 3:0-Lauf wieder in Führung; um es vorwegzunehmen: Diese wurde bis zur Schlusssirene nicht mehr abgegeben. Der HC Sulzbach konnte zwischendurch immer wieder ausgleichen aber nicht mehr vorlegen.

Die erste Halbzeit verlief recht ausgeglichen bis zum 11:11, die HSG legte immer wieder vor und der HC konnte ausgleichen. Ende der ersten Halbzeit konnte sich der Gast erstmals auf drei Tore absetzen und ging letztlich mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause. Bei der HSG funktionierte die 6:0-Deckung mit Herausnahme der Außenspieler recht gut. Lediglich die Abstimmung im Mittelblock klappte nicht immer sodass man einige leichte Tore über den Kreis zuließ. Im Angriff gelangen zwar schnelle Tore,man hatte aber auch einige leichte Ballverluste und überhastete Abschlüsse.

Die Halbzeitansprache zeigte dann auch Wirkung, und die HSG konnte sofort nach Wiederbeginn nachlegen und den Vorsprung bis auf 21:16 ausbauen. Wer jetzt dachte, das wäre schon eine Vorentscheidung, sah sich getäuscht, denn der HC fand wieder zurück ins Spiel und konnte zum 23:23 ausgleichen. Der zweite Torwart der HC fand nach Anfangsschwierigkeiten auch ins Spiel und auf HSG-Seite wurden einige klare und gut herausgespielte Torchancen leichtfertig vergeben, darunter auch zwei Würfe von der Siebenmeterlinie.

Zum anderen hatte der HC schon Ende der ersten Hälfte Lukas Stübinger in Manndeckung genommen, sodass die HSG umstellte und den Kreisläufer zugunsten eines zusätzlichen Rückraumspielers opferte. Die Variante war ja nicht ungewohnt und brachte über Lars Boolzen und Marco Jonas auch den entsprechenden Erfolg.

Das Spiel verlief nun ausgeglichen und entwickelte sich wie die vorangegangenen Spiele beider Mannschaften immer mehr zum offenen Schlagabtausch, was auch zu einer torreichen zweiten Halbzeit führte. Bedingt wurde diese Spielweise auch durch die von den Gastgebern immer offensiver betriebene Deckung. Die HSG konnte mit Robert Rödel im Tor noch einen erfahrenen Joker einsetzen, der auch gleich seine Klasse unter Beweis stellte und einige klare Torchancen der Gastgeber zunichte machte. So konnte der Gastgeber beim 28:28 zum letzten Mal ausgleichen. Die HSG hingegen behielt die Nerven und Übersicht in den Schlussminuten und konnte auf drei Tore davonziehen.

Damit hat die HSG den Kopf dank einer starken Aufholjagd noch einmal aus der Schlinge gezogen: 13 Punkte aus acht Spielen bedeuteten die Rettung. Trotz diverser Rückschläge gingen Motivation und Teamgeist nie verloren.

HSG: Hückel, Rödel; Boolzen 6/1, Erhardt, Gilg 1, Gumbert 2, Hauer, Jonas 6/1, Rühl 4, Sackmann, Schmieding 3/1, L. Stübinger 5, Willert 6.