Erinnerung bleibt „an kostbare Jahre“ mit Hans Sterzl

3.6.2011, 17:03 Uhr
Erinnerung bleibt „an kostbare Jahre“ mit Hans Sterzl

© Thomas Welker

Die Feier gestaltete Dekan Josef Dobeneck. Für die musikalische Umrahmung sorgte ein Chor unter der Leitung von Toni Rotter und eine Gruppe von Streichinstrumentalisten. Den Einzug begleiteten Fahnenabordnungen der Kolpingsfamilie und der KAB. 35 katholische Geistliche nahmen an der Feier teil, die evangelisch-lutherische Gemeinde wurde durch Pfarrer Armin Kübler vertreten.

Unter den Geistlichen waren seine ehemaligen Kapläne Markus Wittal und Domkapitular Hans Schieber; die Herzogenauracher Geistlichen Stadtpfarrer Helmut Hetzel, Fritz Fröhlich, Klemens Fink, Jean Désiré Sawadogo und Joseph-Tomichan Puthuveettil; die ehemaligen Seelsorger aus der Aurachstadt, Erhard Nüßlein und Martin Ninaparampil. Nach Herzogenaurach gekommen waren auch Alois Albrecht, Hans Wich, Hans-Jörg Elsner, Franz Guth, Theo Kellerer, Roland Hinzer O. Carm., Thomas Teuchgräber und Dekan Kilian Kemmer.

Nach der Priesterweihe war Sterzl Kaplan in Herz-Jesu in Erlangen, danach Pfarrer in Hannberg ab 1959 und von 1972-1995 Stadtpfarrer in Herzogenauracher. Außerdem war er von 1987-1995 Dekan des Dekanats Erlangen. „Er ist ein guter Dekan gewesen.“ Dobeneck konnte leicht an seine Arbeit anknüpfen.

In seiner Predigt gab Dekan Dobeneck die Äußerungen vieler Gläubigen wieder: „Wie er gelebt hat, so ist er gestorben, er hatte einen guten Tod!“ Am Donnerstag hatte Sterzl im Liebfrauenhaus noch einen Gottesdienst gefeiert. Am Freitag war er verstorben, friedlich und entspannt, „Er sah den Himmel offen!“, war Dobeneck überzeugt. „Er darf im Himmel erleben, was er verkündet, geglaubt und gelebt hat!“

Mit seiner Schwester Grete hat er ein offenes und gastfreundliches Haus geführt. Die Ökumene war ihm ein großes Anliegen, er war damit bahnbrechend in Herzogenaurach. Es gab in seiner Zeit eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit in Herzogenaurach. Sterzl sei kein Mann der lauten Töne, aber der klaren Sprache gewesen, theologisch immer auf der Höhe der Zeit und habe das Evangelium neu als Frohe Botschaft verstanden.

Domkapitular Hans Schieber sprach für das Erzbistum, aber auch als ehemaliger Herzogenauracher Kaplan. Er habe ein „kostbares Jahr“ in Herzogenaurach verbracht und die „Weite“ von Sterzl schätzen gelernt. Auch als Priester sei er ein Familienmensch gewesen, modern, kritisch, aber auch fromm.

Sterzls zukunftsweisende Zusammenarbeit mit der Stadt sah Bürgermeister German Hacker vor allem in den zahlreichen Kindergärten. Er würdigte auch sein Engagement für die Partnerstädten Kaya, Nova Gradisca und Tembladera. Die Stadt Herzogenaurach habe ihn daher 1995 zum Ehrenbürger ernannt.

Letzten Wenz gewonnen

Dekanatsratsvorsitzender Oskar Klinga würdigte den vom Konzil geprägten Priester. Kirchenpfleger Karl Windisch sprach für die ehemaligen Wirkungsorte Hannberg und Dechsendorf und erinnerte an seine freundliche Art als Seelsorger.

Die Herzogenauracher Pfarrgemeinderatsvorsitzende Doris Welker war sich sicher, dass Sterzl bleibende Spuren in der Pfarrei hinterlassen habe. Welker erinnerte auch an seine Leidenschaft, das Schafkopfen, und setzte hinzu: „Den letzten Wenz hat er gewonnen!“ Sie schloss mit: „Vergelt‘s Gott, Pfarrer Hans Sterzl!“

Im Anschluss an die Feierlichkeiten und die Beisetzung im Friedhof waren die Trauergäste zu Kaffee und Kuchen in das Liebfrauenhaus eingeladen.