Fabian zog einen dicken Karpfen an Land

10.9.2012, 10:00 Uhr
Fabian zog einen dicken Karpfen an Land

© Bernfried Ackermann

Jung und Alt waren herzlich zum Abfischen eingeladen und so kamen auch einige Familien mit ihren Kindern aus Nah und Fern. Die wohl weiteste Anfahrt hatten die Brüder Lars (zehn Jahre) und Fabian (elf Jahre). Obwohl Fabian noch am Vormittag ein wichtiges Fußballspiel hatte, ließ er es sich nicht nehmen, aus dem zwischen Nürnberg und Ansbach gelegenen Roßtal „anzureisen“, um vorher mit der Familie auf Fischfang zu gehen.

Er und sein Bruder nahmen dabei den Kescher auch selbst in die Hand. Fabian zog prompt einen ganz großen Karpfen und sein jüngerer Bruder drei kleinere Karpfen an Land. Mit strahlenden Gesichtern und stolzer Brust ging es dann wieder in Richtung Heimat zum nächsten Termin.

Die wohl jüngste Fischerin kam aus Röttenbach und ist gerade mal zwei Jahre alt: Alessia – die selbst vor großen Fischen keine Angst hatte – war nicht nur dabei, nein, sie war sogar mitten drin unter all den Jungs und hatte alles im Blick. Ausgerüstet mit Gummistiefeln und wasserdichter Latzhose stand sie mitten im Geschehen. Obwohl der Morast das Laufen er-schwerte und es ab und zu Kontakt mit dem Boden gab, ließ sich Alessia nicht entmutigen und hielt bis zum Schluss tapfer durch.

Durch das Projekt „Karpfen pur Natur“ sollen Vermarktungsstrukturen für ein spezielles hochwertiges Erzeugnis aufgebaut werden, so der Vorsitzende der Kreisgruppe Herzogenaurach-Höchstadt des Bund Naturschutzes und Projektleiter, Siegfried Liepelt. Eine Infrastruktur zwischen Produzent und Verbraucher soll auf diese Weise entstehen, „Karpfen pur Natur“ soll dabei auch ortsansässige Teichwirte zum Mitmachen motivieren.

Keine Konkurrenz

Als eine Konkurrenz zu Vermarktungsinitiativen der mittelfränkischen Teichwirtschaft soll das Projekt aber nicht verstanden werden, betonte Liepelt. Es soll vielmehr ein Nischenprodukt innerhalb des Erzeugungsbereichs des „Aischgründer Karpfens“ bleiben, so der Vorsitzende.

Der Bund Naturschutz bewirtschaftet zirka 15 Hektar Teichfläche, die sich auf acht Weiher verteilen — der größte davon ist der „Blätterweiher“. Die Weiher sind alle verpachtet und mit maximal 300 Karpfen pro Hektar besetzt. Die Fische werden auch nicht gefüttert, sondern ernähren sich allein von Plankton. Deshalb werden sie auch recht groß, im Gegensatz zu gefütterten Karpfen haben „Karpfen pur Natur“-Tiere einen höheren Anteil an Omega-3-Fettsäure, ein festeres Fleisch und eignen sich hervorragend zum filetieren.

Nach dem Abfischen und einer kleinen Erholungspause hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich von Thomas Franke bei einer naturkundlichen Führung das Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte bei Mohrhof“ zeigen zu lassen. Abgeschlossen wurde der sonnige und informationsreiche Tag mit einem Karpfenessen in einer Gastwirtschaft in Hesselberg.

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