"Fanatics": Scheinheiliges Selbstmitleid

24.2.2020, 17:23 Uhr

Eigentlich könnte man sie auch totschweigen, diese selbst ernannten Super-Fans - frei nach der These "Das wertet die nur auf". So ähnlich sieht das zum Beispiel auch der Ebersberger Polizeichef Ulrich Milius, der die Vorfälle rund um das HEC-Spiel beim EHC Klostersee am Freitagabend nicht einmal einer Pressemeldung wert fand und nur auf Nachfrage der NN Details verriet.

Doch man kann ebenso gut die These vertreten, dass man diesen Gruppierungen nicht die Meinungshoheit überlässt. Wenn zum Beispiel die "Fanatics" sich auf ihren Medienkanälen über "Repressionen der Staatsmacht" und Polizeiwillkür auslassen und ihre Stellungnahme in folgendem Satz gipfelt: "Die aktuelle Lage in Eishockeydeutschland ist mehr als bedenklich."

Dann muss man auch sagen, dass die Lage nur deswegen "bedenklich" ist, weil sich auch in dieser Sportart, die im Vergleich zum Fußball viele Jahrzehnte ohne solche Ultras auskam, gewaltbereite Gruppierungen immer mehr breit machen.


Höchstadter Ultras waren für einen Kampf gerüstet


Höchstadter "Fanatics" sind keine unbeschriebenen Blätter

Und die Höchstadter "Fanatics" sind halt leider auch keine unbeschriebenen Blätter. Letzter unschöner Fall: Auf der Fahrt zum Spiel in Schongau attackierte man den zufällig am selben Parkplatz stehenden Fanbus des ESC Dorfen mit Bengalos und Riesenkrachern. Auch zuvor hatte es immer wieder solche Vorfälle gegeben.

Die Reaktion folgt immer der gleichen Masche. Man stellt sich als Opfer der "Staatsmacht" dar. Auch im Heimspiel am Sonntag wurden Transparente wie "Freiheit den Ultras" hochgehalten. Das kann man nur als scheinheiliges Selbstmitleid bezeichnen, wenn man die konkreten Tatvorwürfe weiß. Gehört es wohl zur Freiheit eines Fans, dass er mit Kampfhandschuhen und Sturmmasken zu einem Spiel seiner Mannschaft anreist?

+++ Strafanzeigen: Nachspiel für Fans des Höchstadter EC +++

Verwandte Themen


Keine Kommentare