Fantasie in Stoff genäht

17.8.2012, 17:06 Uhr
Fantasie in Stoff genäht

© De Geare

Von Beruf ist sie Mathelehrerin an der Realschule Höchstadt, sie gibt auch Kunst, Werken und als Wahlfach Textiles Gestalten.

Wie andere Quilterinnen der aktiven Herzogenauracher Szene, die sich beim adventlichen Hobbykünstlermarkt im Vereinshaus zeigt oder bei der Schau im Stadtmuseum zum 20-jährigen Jubiläum der Quilting Bee 2010, befasst sie sich seit vielen Jahren mit textilen Materialien.

Im Alter von 16 Jahren fertigte sie ihre Garderobe selbst, nähte, häkelte und strickte, fing später an zu sticken und befasste sich lange mit Seidenmalerei. 1999 entdeckte sie das Patchworking: Flickenarbeit, bei der viele kleine Teile aneinandergefügt werden, Recycling gebrauchter Textilien. Das Quilting meint eigentlich die Technik, mit Steppstichen mehrere Textilschichten zu verbinden und zu verstärken. Aus dem praktischen Nutzen entwickelten sich dekorative Muster. Im Orient wurde dies schon vor Jahrtausenden angewendet.

Bei der Ausstellung in der Giechburg in der Nähe von Bamberg stellt Monika Maas zusammen mit weiteren Künstlern 42 Exponate auf einem Stockwerk von insgesamt sechs aus. Sie zeigen das Werk der Patchworkerin seit rund einem Jahrzehnt.

Handgefärbte Stoffe („im Gurkenglas“), mit der Nähmaschine erzeugte freie Nahtformationen, Handstickereien, die Verwendung nicht-textiler Materialien wie getrocknete Blätter, überzogen mit einem Hauch von Nylon, der digital bearbeitete Fotodruck und vieles mehr sind zu bestaunen: Ein leuchtender Wandteppich, zartes Vlies, das an ein Bild vom Meer erinnert, zauberhaft romantische Mohnblumen im Feld.

Vorrat an Ideen

Monika Maas’ Ideenvorrat scheint unerschöpflich. Taschen, Decken, Kinderlätzchen, Bücher aus Stoff oder Schmusetücher entstehen in der Werkstatt, die Stoffsammlungen und Garne in allen Farben aufweist.

„Jedes Teil ist ein Unikat“, versichert sie, die Werke seien ohnehin nicht reproduzierbar, weil sich die Farbpigmente jedes Mal anders verteilen. Beim Plätten kann wieder eine neue Variante entstehen, etwa indem man Muster ins Werkstück einbügelt.

„Als sei es gewollt“, müsse man die Fehler umdeuten, meint die agile Frau mit einem Augenzwinkern, das sei auch großen Künstlern auferlegt.

Malerei, Skulptur und Fotografie zeigt die Schau in der Giechburg überdies von Britta van Elk mit Blumen, Landschaften und Abstraktion in Pastell. Ferner stellen Clarissa van Amseln und Peter Kubala experimentelle Fotografie aus, Bea Sokolean-Cherek zeigt Menschen, Natur, Fantasien in Öl und Acryl, Gerti Stark Skulpturen und Reliefs, und Ragnwolf H. Knorr aus Hetzles präsentiert Metallskulpturen.

Die Schau ist samstags, sonntags und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet und dauert noch bis 16. September. Eintritt frei.

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