Fatale letzte Minuten

7.12.2014, 19:24 Uhr

„Wären heuer unsere Spiele immer in der 58. Minute beendet, wir stünden jetzt auf dem dritten Platz in der Tabelle, mindestens“, so ein merklich enttäuschter Trainer Udo Hermannstädter nach erneut extrem hektischen fünf Schlussminuten. Sein Team hatte sich praktisch über die gesamte Spielzeit immer wieder herankämpfen müssen, lag regelmäßig zwei bis fünf Tore zurück, egalisierte aber wenige Minuten vor dem Ende einen 16:20-Rückstand, weil der Gegner zwei Spielerinnen auf der Strafbank hatte. In dieser Phase machten Egle, Dodan und Bestle alles richtig.

Doch kaum war der Gegner wieder komplett, unterliefen den Gästen rasch zwei technische Fehler, die der ASV dankend annahm, wobei Hermannstädter, sonst immer fair die Schiedsrichter auch bei knappen Niederlagen lobend, dieses Mal extrem ungehalten war: „Die Zwei haben am Ende ihre Linie verloren und uns nicht nur viele Schrittfehler irregulär unterstellt, sondern auch auf beiden Seiten handfeste Abwehraktionen unterschiedlich und allein zu unseren Lasten ausgelegt.“

So war es ein dubioser Strafwurf in einer hektischen Atmosphäre, der 35 Sekunden vor Schluss die Entscheidung für Dachau brachte. Dass die TSH in diesem Durcheinander hernach nicht mehr in der Lage war, noch den Ausgleich zu erzielen, erklärte ihr Coach damit, dass „die Mädels da nicht abgezockt genug sind“.

Im Bestreben um eine sachliche Analyse meinte er auch, dass keine in seiner Mannschaft nur 80 Prozent ihrer Leistung abrufen konnte, nur Torfrau Müller wollte er Normalform bescheinigen. Dass er erneut nur eine Auswechselspielerin auf der Bank hatte, darf absolut als Handicap angeführt werden. So betrachtet, muss man allen Akteuren auch diesmal großen Einsatz bescheinigen, doch wenn man neuerlich identische Fehler begeht (in Dachau wurden wieder nur zwei von sechs Siebenmetern verwandelt), muss man die Ursachen für die Niederlage vor allem bei sich selber suchen und dagegen steuern.

Aus Sicht der TSH lag man schnell 2:6 zurück, war nach 20 Minuten (5:10) keinen Schritt weiter, doch dann „sind die Mädels aufgewacht“, so ihr Trainer. Dennoch konnte man auch später nicht wirklich das Kommando übernehmen gegen eine robuste Abwehr, die im 6:0-Verband speziell Dodan und Egle den Weg zum Tor teils grenzwertig verbauten.

TSH: Müller, Aures; J. Kräck 2, Stephan 1, Egle 6, K. Kräck, Bestle 1, Dodan 7/2, Probst 5.

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