Feuerwehren waren 2706 Mal im Einsatz

19.4.2016, 06:00 Uhr
Feuerwehren waren 2706 Mal im Einsatz

© Archivfoto: Meyer

Zur Frühjahrs-Dienstversammlung der Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren und Leiter der Werkfeuerwehren in der Mehrzweckhalle in Großenseebach konnte Kreisbrandrat Matthias Rocca neben den Führungsdienstgraden der Feuerwehren und des Landkreises eine große Anzahl an Ehrengästen begrüßen. „Ihr macht einen verdammt guten Job!“, betonte Polizeihauptkommissar Jürgen Schmeißer, Polizeiinspektion Höchstadt, der den Feuerwehren für die stets konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit dankte.

Landrat Alexander Tritthart bedauerte, dass 2015 mit den Freiwilligen Feuerwehren Boxbrunn, Frickenhöchstadt-Ochsenschenkel und Unterschöllenbach erstmalig drei Ortswehren im Landkreis aufgelöst wurden, nachdem sie entweder nicht mehr die gesetzliche Mindeststärke aufweisen konnten oder keine Führungskräfte zur Verfügung standen.

Diese Entwicklung sei vorhersehbar gewesen und noch lange nicht zu Ende, so Tritthart. Deshalb sei die Suche nach alternativen, aber stets individuellen Konzepten nötig, um den Brandschutz und den technischen Hilfsdienst in gewohnter Weise sicherstellen zu können. Ein Beispiel sei die Fusionierung von Wehren innerhalb einer Gemeinde, wie zum Beispiel die der Feuerwehren Hemhofen und Zeckern, die jetzt gemeinsam ein Gerätehaus bauen (wir berichteten).

Kreisbrandrat Matthias Rocca bedauerte es, dass trotz der leicht angestiegenen Mitgliedszahlen drei Feuerwehren aufgelöst werden mussten. Bis Ende 2015 leisteten in den verbliebenen 78 Feuerwehren 2957 Einsatzkräfte, davon 362 Frauen aktiven Dienst. Nach zahlreichen Neubeschaffungen standen diesen zum Jahresende 246 Einsatzfahrzeuge zur Verfügung.

Nachwuchs gut versichert

Eine gute Nachricht hatte Rocca für die Feuerwehren parat, die Kindergruppen ins Leben gerufen haben: Für diese wurde durch den Landesfeuerwehrverband eine Sammelversicherung abgeschlossen, die ohne großen bürokratischen Aufwand den Versicherungsschutz für den Feuerwehrnachwuchs gewährleiste.

Kreisjugendfeuerwehrwart Marcus Maier blickte dann auf die Entwicklungen der Feuerwehrjugend zurück. Zum Jahresende hatten die Feuerwehren 505 Jugendliche in 60 Jugendgruppen gemeldet, ein Rückgang von 14,5 Prozent. Dies decke sich auch mit der Angabe von 43 Prozent der Wehren, Nachwuchsprobleme zu haben. Mit Kinderfeuerwehren, denen mittlerweile 211 Kids angehören, werde diesem Trend inzwischen an zahlreichen Standorten entgegengewirkt.

Kreisbrandinspektor Manfred Schattan berichtete dann unter anderem, dass im vergangenem Jahr insgesamt 1565 Feuerwehrdienstleistende des Landkreises an Lehrgängen und Ausbildungseinheiten auf Kreis- und Landesebene teilgenommen haben.

Schließlich stellte Kreisbrandmeister Stefan Brunner noch die Einsatzstatistik für 2015 vor: Bei 2706 Einsätzen wurden insgesamt 29 052 Einsatzstunden geleistet. Sehe man vom Katastrophenjahr 2007 ab, sei dies ein neuer Höchststand. Im Einzelnen wurden die Feuerwehren zu 390 Brandeinsätzen und 1272 technischen Hilfeleistungen alarmiert. Dazu kamen 174 Sicherheitswachen, 201 sonstige Tätigkeiten sowie 347 Fehlalarmierungen.

Bei Brandeinsätzen wurde 16 Menschen über Leitern gerettet, vier weitere durch Atemschutztrupps im Gebäude. Ein Brandopfer konnte nur noch tot geborgen werden. Bei technischen Hilfeleistungen wurden 102 Personen gerettet. Die First Responder-Gruppen aus Baiersdorf, Bubenreuth und Kalchreuth konnten bei 322 Einsätzen weitere 112 Verletzte oder akut Erkrankte retten; 193 weitere Personen wurden bis zum Eintreffen von Notarzt und Rettungsdienst erstversorgt, bei acht Personen kam hier jede Hilfe zu spät. Sieben Feuerwehrdienstleistende wurden im Einsatz selbst verletzt.nn

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