Folgen von Corona: Finanzen brechen ein

13.7.2020, 14:00 Uhr
Folgen von Corona: Finanzen brechen ein

© Foto: Nikolaus Spörlein

"Die Steuerschätzung vom Mai 2020 zeigt, dass wir aufgrund der Pandemie mit erheblichen finanziellen Ausfällen rechnen müssen." Die Tragweite der Ausfälle könne man allerdings derzeit nicht seriös abschätzen.

Deshalb, so Glinka, treffe auch das Sprichwort zu, welches besage "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not".

Zwar müsse Pommersfelden für den Ausgleich des Finanzplanes keine Kredite aufnehmen, allerdings die Sparbücher der Gemeinde angehen und 3,04 Millionen aus den Rücklagen entnehmen. "Das war auch der Sollüberschuss aus dem Rechnungsjahr 2019."

Man werde aber auch 316 000 Euro an ordentlicher Tilgung leisten, was dazu führe, dass der Schuldenstand seit 2011 kontinuierlich zurückgefahren werden konnte. 2011 hatte Pommersfelden demnach noch 3,31 Millionen Euro Schulden, 2019 waren es noch 1,83 Millionen und am Ende des laufenden Geschäftsjahres sollten es noch 1,51 Millionen Euro Verpflichtungen sein.

Die formale Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt fällt mit 264 000 Euro leicht geringer aus als es zur Deckung der Kredittilgung nötig sei. Diese Überweisung, die auch den "freien Finanzrahmen" einer Gemeinde kennzeichne, werde aber in den Folgejahren stetig steigen, so dass 2023 mit einer Zuführung von 1,1 Millionen Euro gerechnet werde.

"Wenn man das Zahlenwerk angesichts der außerordentlichen Situation betrachtet, dann darf man hier getrost von einem soliden Haushalt sprechen", meinte Bürgermeister Gerd Dallner, denn trotz der Pandemie investiere die Gemeinde auch 2020 wieder ordentlich, nämlich insgesamt 10,05 Millionen Euro.

Glinka berichtete von Investitionen in den zweiten Bauabschnitt für die Ansiedlung des Logistik-Verteilerzentrums, dem auch entsprechende Einnahmen gegenüberstünden.

Der sich lange hinziehende Neubau der Brücke in Pommersfelden über die Reiche Ebrach sei zwar technisch abgeschlossen, werde Pommersfelden aber satte 1,1 Millionen Euro kosten, die in diesem Jahr noch abbezahlt werden müssten, da noch Schlussrechnungen ausstünden.

Weitere Kostenstellen: Die Erweiterung des evangelischen Kindergartens in Steppach um eine dritte Gruppe steht mit förderfähigen Gesamtkosten von rund einer Million Euro im Haushaltsplan.

Auch der erste Bauabschnitt für die Errichtung eines Geh- und Radweges zwischen Pommersfelden und Höchstadt solle heuer planungstechnisch angegangen werden.

Die Baugebiete Steppach-Nord II und "Hofleite" in Sambach sind ausgewiesen, die Bauplätze sind alle verkauft worden.

Jetzt stehen die Baugebiete "Kühtrieb II" (Pommersfelden) und "Hohlleite II" in Limbach an, wobei Limbach fast fertig erschlossen ist. Entsprechend sind hierfür 1,07 Millionen Euro vorgesehen, allerdings nicht alles in diesem Jahr. "Diese Maßnahmen helfen, dass junge Familien in der Gemeinde eine Zukunft haben", hieß es.

Die Feuerwehr Sambach bekommt ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug, das mit 95 000 Euro im Investitionsplan steht. In den Breitbandausbau fließen heuer weitere 82 000 Euro.

Finanziert werden die administrativen Pflichtaufgaben und die Investitionen beispielsweise durch die Einkommensteuerbeteiligung (1,6 Mio. Euro), durch die Schlüsselzuweisung (818 000 Euro), die Umsatzsteuerbeteiligung (120 000 Euro) und nicht zuletzt durch die Gewerbesteuer, die, wie ziemlich alle Einnahmeposten, im Vergleich zum Vorjahr um 200 000 Euro auf nunmehr 700 000 Euro sinkt. Die Kreisumlage steigt auf 1,28 Millionen Euro. Der Höchstkredit der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben wurde mit Zustimmung auf 900 000 Euro festgelegt.

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