Freie Wähler setzen auf neue Wege

20.1.2020, 07:00 Uhr
Freie Wähler setzen auf neue Wege

© Foto: Eduard Weigert

Das musikalische Talent der 31- jährigen Regina Enz, die auch Akkordeon und Violine spielt, veranlasste die FW-Kreisvorsitzende Irene Häusler zur Anmerkung: "Allein für deine Musik müsstest du schon gewählt werden." Häusler stellte in ihrer Einführungsrede fest: "Die Welt ändert sich." Doch vieles, was beklagt werde, "können wir selbst ändern", wie zum Beispiel umweltbewusster leben. Zudem kritisierte sie den zunehmenden Bürokratismus wie die neue Bonpflicht und fragte: "Wo ist denn jetzt der Entbürokratisierer Nussel?"

Selbstbewusst trat Axel Rogner, der Ortsvorsitzende der Jungen Liste Höchstadt, ans Rednerpult: "Die Junge Liste ist die treibende Kraft in Höchstadt", finden er und seine Mitstreiter. Sein Parteikollege Gerald Brehm, seit 1996 Bürgermeister in Höchstadt, habe aus der einstigen Siemens-Schlafstadt ein florierendes Mittelzentrum gemacht. "Wenn was passiert in Höchstadt, dann waren es Leute der Jungen Liste", als Beispiele führte er den "Zwetschger" und das "Töpfla" an.

Mit den 24 Kandidaten für die Kommunalwahl im März sei man sehr gut aufgestellt: "Junge, dynamische Neueinsteiger und erfahrene Leute – Frauen und Männer, die etwas bewegen wollen", fasste Rogner zusammen.

Auch Gerald Brehm, FW-Fraktionsvorsitzender im Kreistag, zeigte sich kämpferisch: "Wir haben im Landkreis die ,big points‘ gesetzt." Er erinnerte unter anderem an den "sensationellen Erfolg" des Bürgerbegehrens zur Stadt-Umland-Bahn (StuB) und stellte sich hinter die Landwirte: "Wir brauchen unsere Teichwirte und Landwirte." In Bezug auf die Kommunalwahl gab er sich optimistisch. Schon bei der letzten Wahl hätte der damalige Landratskandidat Martin Oberle fast gewonnen, doch nun gehe man neue Wege – und dieses Mal "schaffen wir es", ist sich Brehm sicher.

Landratskandidatin Regina Enz nutzte den Neujahrsempfang, um sich und ihre Ziele vorzustellen. Schnell kam die junge Wirtschaftsingenieurin von der großen Politik, die zunehmend extremer werde, zur Situation im Landkreis. Hier sprudeln die Steuergelder und "es gibt nichts Gravierendes zu kritisieren. Doch genügt das?", fragte sie in die Runde. "Wir erleben einen Strukturwandel, da genügt es nicht, den Landkreis nur zu verwalten", sagte sie mit Seitenhieb auf Alexander Tritthart, den amtierenden Landrat.

"Der Landkreis braucht eine Person mit Weitblick, einen Macher." Ihr Studium und ihr Beruf als Leiterin des Qualitätsmanagements einer Verpackungsfirma befähigten sie für diese Position, findet die 31-Jährige. Sie wolle sich unter anderem für ein effizienter arbeitendes Landratsamt, für das Ein-Euro-Ticket und für eine wohnortnahe medizinische Versorgung einsetzen. Mit großem Engagement wolle sie sich für den Landkreis engagieren, betonte sie – und erntete am Ende viel Applaus.

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