Für ihr Gotteshaus legten sich die Hemhofener ins Zeug

28.5.2017, 15:10 Uhr
Für ihr Gotteshaus legten sich die Hemhofener ins Zeug

© Niko Spörlein

Wenn sich einer mit der Geschichte des erst vor einigen Jahren innen schmuck und hell renovierten Gotteshauses auskennt, dann ist das Kirchenpfleger Adam Hasenberger. Im NN-Gespräch erzählt er, dass 60 Jahre für einen Kirchenbau natürlich noch keine lange Historie ist. Die katholischen Christen in Hemhofen gingen bis 1957 nach Röttenbach in die Pfarrkirche, wobei Röttenbach bis heute die eigentliche Pfarrgemeinde bilde. Kein Wunder, dass sich am Feiertag auch die Röttenbacher Blasmusik um die musikalische Umrahmung kümmerte und Röttenbachs Geistlicher Jacob Kurasserry den Festgottesdienst hielt.

Mitte der 1950er Jahre reifte aber schon, so Hasenberger, die Sehnsucht nach einer eigenen Kirche in Hemhofen. Der damalige Pfarrer, Geistlicher Rat Fritz Friedrich, konnte sich ebenfalls mit dem Gedanken anfreunden. Der ideelle Gedanke trug die Kirchengemeinde, was fehlte, war Geld. So wurden Veranstaltungen und viele Aktionen auf die Beine gestellt, um die nötigen Mittel zu sammeln. Berichten zufolge sind die Hemhofener Christen bis in die Fränkische Schweiz gepilgert, um Spenden zusammenzutragen für ihre neue Kirche. Lange Zeit dachte man in Hemhofen gar nicht dran, die nötigen Mittel herbeischaffen zu können. Gleichwohl, die Schaffenskraft und der ungebrochene Sammeleifer führte dazu, dass der Kirchenbau begonnen werden konnte, erzählt Hasenberger. "Wenngleich mit einfachsten Mitteln, so billig wie möglich".

1955 folgte die Grundsteinlegung und anschließend beteiligten sich laut Hasenberger so viele Menschen am Bau, dass man begeistert war. Die Handschrift des aus Erlangen-Büchenbach stammenden Architekten Konrad Wichert erkannte man schnell am großen Rundbogen vor dem Altarraum. Am 22. September 1957 wurde "Maria Königin" in Hemhofen von Weihbischof Michael Landgraf feierlich geweiht. Da man das "Marianische Jahr" begann, lag der Name "Maria Königin" auf der Hand.

Der damalige Kirchenpfleger war über viele Jahre hinweg Georg Seeberger, dann folgte sein Namensvetter Alfons, nach dessen Ehrenamtszeit kam Adam Hasenberger als Kirchenpfleger. Der Röttenbacher Geistliche Fritz Friedrich betreute die Filialkirche bis 1976, danach bis 2002 Geistlicher Rat Brunolf Löhlein, von 2002 bis 2015 betreuten die katholischen Christen in Röttenbach und in Hemhofen Pfarrer Joan Vinyeta-Punti, seit 2015 hat Pfarrer Jacob Kurasserry die geistliche Betreuung inne. Die Prozession führte vom Gotteshaus zur Heilandskirche, dann bis zur Schule.

Dort erwartete die Prozessionsteilnehmer ein reichhaltig gedeckter Mittagstisch und ein abwechslungsreiches Programm.

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