Greuther ohne viel Gloria gegen die Victoria

VESTENBERGSGREUTH - Irgendwie war es wie im Hinspiel, aber doch ganz anders: Die Gäste von Victoria Erlangen zelebrierten wieder ihren «Jubelkreis». Doch hatten sie im Gegensatz zum Herbst diesmal gegen den TSV Vestenbergsgreuth nicht gewonnen, sondern nur ein Unentschieden erkämpft - und das hilft den «Greuthern» auf dem Weg zum Titelgewinn in der A-Klasse 3 Erlangen-Pegnitzgrund eigentlich mehr als den Gästen.

Gut 200 Zuschauer waren auf den Schwalbenberg gekommen, um zu sehen, wie der TSV einen weiteren großen Schritt in Richtung Aufstieg in die Kreisklasse macht und vielleicht die Hundert-Tore-Grenze knackt. Zum Leidwesen der Greuther Fans wurde aus beiden Vorhaben nichts. Es gab nur ein 1:1 - zum «Hunderter» fehlen weiter fünf Tore, der Titelgewinn hingegen dürfte bei weiter zwölf Punkten Vorsprung auf Zeckern und den Herzogenauracher «Nordstern» sowie 13 auf eben die Victoria aus Erlangen eigentlich nicht mehr in Gefahr geraten.

Dass die Erlanger auch ohne ihren verletzten Star Sasa Ciric eine ordentliche Truppe stellen, bewiesen sie am Samstag. Von Spielertrainer Tim Weidemann sehr gut eingestellt, gelang es der Victoria über weite Strecken die Greuther Offensivbemühungen schon im Keim zu ersticken. Heiko Geyer wurde von Beginn an durch Maximilian Schwarz ebenso eng in Manndeckung genommen wie sein Sturmpartner Steffen Hack. Ihm war der Erlanger Jörn Kiefer unentwegt auf den Fersen.

Dass es - nach schwungvollen ersten «Erlanger Minuten» dennoch bereits früh 1:0 für Vestenbergsrgeuth hieß (7.), war der Tatsache geschuldet, dass es der Victoria-Abwehr zu Beginn noch an der nötigen Ordnung mangelte. Dies nutzte Bedir Baykam konsequent aus. Auf der linken Seite schoss er - nachdem er sich schön durchgetankt hatte - den Ball unhaltbar für Victoria-Keeper Matthias Mecking ins rechte untere Toreck.

Die Victoria steckte die kalte Dusche allerdings schnell weg und hatte selbst kurz drauf eine Riesenchance. Nach einer guten Flanke von der linken Seite (von Peter Stamm) verpasste John Fröhlich in der Mitte den Ball nur knapp. Danach war die Partie ziemlich ausgeglichen, wenngleich sich beide Teams nur wenige hochkarätige Torchancen erspielen konnten.

Ein glückliches Händchen bewies Weidemann (er wirkte in der Schlussviertelstunde noch selbst mit) nach einer knappen halben Stunde. Für den nach einem Zusammenprall mit TSV-Keeper Tobias Gugel angeschlagenen John Fröhlich kam Axel Feuersenger. Kurz nach seiner Einwechslung köpfte dieser eine von Doung Hoang getretene Ecke zum nicht unverdienten 1:1 ins Netz. Weil die Greuther kurz vor dem Wechsel etwas Pech hatten, als Christian Hack einen Freistoß aus 18 Metern knapp übers linke Toreck setzte, war dies zugleich der Pausenstand.

In die zweite Spielhälfte kam der TSV dann besser als der Gast. Die Victoria spielte wieder etwas zu «unordentlich» in der Abwehr. Dies brachte für den Greuther Christian Lottes nach einer schönen Einzelleistung die große Chance zum 2:1. Er scheiterte mit seinem Schuss aus kurzer Distanz aber an Mecking.

Nachdem die Folgezeit wieder ausgeglichen war, kam der einzige wirklich richtige Aufreger erst wieder kurz vor Schluss. Der eingewechselte Chiarelli lief alleine auf Mecking zu und hatte diesen auch schon ausgespielt; weil er dann aber etwas zu lange brauchte und ein, zwei zurück geeilte Erlanger das Tor zu verteidigen versuchten, musste er doch den im Abseits stehenden Stefan Klein anspielen. Folgerichtig ertönte der Pfiff des guten Schiedsrichters Dellermann (FC Wacker Trailsdorf). Damit war die letzte Chance zum Greuther Sieg dahin.

Vestenbergsreuth: Gugel, Schwarz, Stillrich, J. Hack (76. Felber), Baykam, Weiß, Derrer (70. Klein), C. Hack, Lottes, Geyer (84. Chiarelli), S. Hack.

Victoria Erlangen: Mecking, Kiefer, Perez, Schwarz (75. Weidemann), Kneppe, Weishäupl, Fröhlich (29. Feuersenger), Stamm, Herzberger, Kefalas, Hoang.