Gut gelaunter Bürgertreff im Herzen von Herzogenaurach

29.5.2016, 17:23 Uhr
Gut gelaunter Bürgertreff im Herzen von Herzogenaurach

© Andreas Brandl

Jemandem, der nicht aus Herzogenaurach ist, würde sie das Altstadtfest eigentlich nicht empfehlen, sagt die junge Frau hinter der Info-Theke eines der Sport-Outlets. Dort wies auch am verkaufsoffenen Sonntag wieder einmal nicht das kleinste Detail darauf hin, dass Herzogenaurachs Zentrum woanders und dort sogar was los ist. Sie selbst gehe auch nur aufs Altstadtfest, um Leute zu treffen, „die man schon lange nicht mehr gesehen hat.“

Was heißt „nur“? Genau dies ist einer der Erfolgsgaranten dieses im Lauf der Jahre doch in einen klassischen Ablauf gegossenen Fests, bei dem der erfahrene Besucher genau weiß, wann er z. B. den Peter Flöher und den Norbert Aichholzer aus Wolfsberg beim Heimatverein im Langschen Hof mit den Aurachspatzen musizieren hören kann, oder welchen Bekannten man wann auf den Bierbänken welchen Vereins trifft, weil er dessen Kasse mit einer Maß, Bratwürsten, einer „gwedelten“ Makrele, Schnitzelsandwich, Ghäckbrot, Burger oder Cevapcici füttern möchte. Nachdem man vorher einmal durchgelaufen ist und dem Schmied und der Weberin einmal über die Schulter geschaut hat.

So ist das Ganze ja gedacht und gelungen: als Feier einer multinationalen Kleinstadtgemeinschaft. Maßvolle Neuheiten integrieren sich leicht, wie ein High Tech-Golfsimulator, mit dem jedermann beim Golfclub errechnen lassen konnte, wie weit sein Ball geflogen wäre, der real nach fünf Metern im Netz gebremst wurde. Rekord von Benny Roe: 281m). Und auch das nach Jahren vom TC 66 wieder angebotene Schnuppertennis kam an.

Auch in Herzogenaurach lebenden Flüchtlinge haben sich eingebracht. In den Band-Pausen bei der evangelischen Kirchengemeinde im Hof der Schmiede Drebinger machten Jalal, Ackbar und Fadel Musik auf Saz, Tarr und Gitarre.

Es ist überwiegend ein Fest für die Stammgäste. Und Stammkunden hat inzwischen auch der Stand der Mittelschule. Dort werden im Werkunterricht gefertigte Garten-Schmuckstücke verkauft, die weggingen wie die warmen Semmeln. Zum Beispiel Klangspiele mit Tontäfelchen, darauf gute Wünsche in allen Muttersprachen der Schüler.

 

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