Gute Stimmung ohne Resonanz

27.7.2009, 00:00 Uhr
Gute Stimmung ohne Resonanz

«Es hat viel Spaß gemacht«, meint Sabine Haupt von der Friedensinitiative, «aber wir hätten uns natürlich viel mehr Besucher gewünscht. Tatsächlich blieben etliche der im Freien aufgestellten Bänke und Tische leer. Ein Grund war sicherlich das unbeständige Wetter, das es den Organisatoren nicht gerade leicht machte.

Bei der Eröffnung durch Bürgermeister Gerald Brehm und dem Realschulchor um 14 Uhr schaute es noch ganz gut aus, doch die KunstPerformance am späteren Nachmittag konnte nicht im Freien über die Bühne gehen. Unter dem Titel «Sag Ja zum Frieden, sag Nein zum Krieg« wurden unter anderem von Mitgliedern des Frauenliteraturkreises verschiedene Texte vorgelesen und unter musikalischer Begleitung von Oliver Dannhauser und Thomas Hoensch bildnerisch dargestellt.

Der Künstler Thomas Richter arrangierte die einzelnen Beiträge zu einem Gesamtkunstwerk, das anschließend versteigert wurde. Allerdings nicht an den Meistbietenden, sondern auf amerikanische Weise, das heißt nach Ablauf der vorgegebenen 15-Minuten-Frist, in der unterschiedliche Geldbeträge gegeben wurden. Den Zuschlag erhielten schließlich Christine und Hubert Johna, die sich über den «echten Richter« riesig freuten, aber ihn gerne als Dauerleihgabe der Stadt zur Verfügung stellen wollen. «Das Werk sollte als Quintessenz des Friedensjahres der Stadt erhalten bleiben«, meint Christine Johna.

Große Begeisterung lösten die «Chorspatzen« des Matthias-Claudius-Kindergartens mit der Aufführung des Musicals «Tuishi pamoja - Wir wollen zusammen leben« aus. In tollen, selbst geschneiderten Tierkostümen zeigten sie einfache und doch so wichtige Regeln des friedvollen, toleranten und freundschaftlichen Miteinanders auf.

Nach ausführlichen Informationen über die bisherigen Aktivitäten der Initiative durch eine Power-Point-Präsentation von Mike Gibson und mühevoll gestalteten Schautafeln im Foyer der Kulturfabrik, erfuhren die Besucher natürlich auch wie es weitergehen soll. Geplant ist zum Beispiel von der Kolpingsfamilie eine Aktion mit Geschenken für Asylbewerber, die in Höchstadt leben, oder auch der Verein «Youth for Balance« will Schüler verstärkt für das Thema Frieden sensibilisieren.

Reise um die Welt

«Und unsere Friedenserklärung geht weiter um die Welt«, erzählt Sabine Haupt. «Ein Höchstadter Schüler nimmt sie jetzt als Gastgeschenk mit zum Austauschjahr in die USA, und ein Australier, der gerade hier ist, hat sie bei der Heimreise im Gepäck.«

Fazit: Auch wenn unterm Strich vielleicht nicht so viel übrig bleibt wie erhofft, empfanden die Organisatoren das Fest als Bereicherung. Der Erlös aus dem Kaffee- und Kuchenverkauf geht übrigens an die drei mitwirkenden Höchstadter Hilfsprojekte für Rumänien, Armenien und Bangladesch.