Hannberg: Auch die ewige Ruhe wandelt sich

13.6.2020, 06:00 Uhr
Hannberg: Auch die ewige Ruhe wandelt sich

© Foto: Eduard Weigert

Der Anfang ist schon sichtbar: Rings um das Gelände werden entlang der Hecke Rabattensteine gesetzt. Als nächster Schritt folgt in der südöstlichen Ecke des Friedhofs eine kleine Grünanlage mit einer Stele. Dort sind einige Gräber aufgelassen worden. Für Marga Lauer, die in der Kirchenverwaltung der Pfarrei Geburt Mariens für den Friedhof verantwortlich ist, ist der Wandel bei den Bestattungsformen auch der Anlass für die neuen Pläne.

Rund 70 Prozent sei inzwischen der Anteil der Urnenbestattungen, also deutlich höher als jener der klassischen Erdbestattungen. Da müsse man sich Gedanken machen, wie man dem Rechnung trägt und wie der Friedhof in zehn Jahren aussehen soll. Zudem werden im alten Teil des Friedhofs immer mehr Gräber aufgelöst. Es entstehen freie Flächen, wo rasch das Unkraut aufgeht und den Besitzern der bestehenden Gräber Pflegearbeit macht – vor allem auch den ehrenamtlichen Mitarbeitern bei der Friedhofspflege.

Marga Lauer setzt auf flexible Planung. Der Friedhof ist in ihrer Ägide quasi buchhalterisch erfasst worden, man weiß, wann die Nutzungszeit welches Grabs ausläuft, und kann so nach und nach neu konzipieren.

Hannberg: Auch die ewige Ruhe wandelt sich

Der Hannberger Friedhof ist relativ jung. Erst in den 1960er Jahren, als Hans Sterzl Pfarrer war, wurde er von innerhalb der Wehranlage nach außen verlegt. Die schön gelegene Fläche hat gleichwohl die gleichen Nachteile wie viele Friedhöfe im Aisch- und im Seebachgrund: Der Untergrund ist lehmig, der Grundwasserspiegel hoch und einige Stellen auf dem Gelände sind bei feuchter Witterung schnell Bodennässe ausgesetzt. Das ist nicht ideal für Erdbestattungen.

Alles Faktoren für eine Neugestaltung. Laut Marga Lauer will man dabei das wenige Alte auf dem Friedhof auf jeden Fall erhalten und ausreichend Platz für Erdbestattungen lassen, vorzugsweise dort, wo der Untergrund am wenigsten Probleme macht.

Allen anderen Bestattungsformen will man auch Platz geben, in Teilen des Friedhofs Urnenfelder anlegen, die von den Angehörigen nicht mehr gepflegt werden müssen. Nicht jeder will oder kann auf dem Gottesacker halt noch "ackern".

Ein Prinzip soll nach den Worten der Verantwortlichen aber weiter gelten: Der Friedhof muss auch langfristig zum Charakter der Wehranlage passen.

Keine Kommentare