Hannberg feiert die Kultur in der Kirchenburg

2.7.2017, 15:17 Uhr
Hannberg feiert die Kultur in der Kirchenburg

© Max Danhauser

Alles stand im Zeichen des Benefiz. Doch wie kam es dazu? Der "Urhannberger" Baptist Winkelmann habe vor einigen Jahren die Idee gehabt, in der Kirchenburg ein Klassikkonzert zu veranstalten, erläutert Thomas Willert, Leiter des Sachausschusses Kunst, Kultur und Geschichte der Hannberger Pfarrei, der als Veranstalter des Benefizkonzertes auftrat. Die Idee habe man dann einfach aufgegriffen. Heraus kam ein nie da gewesenes Event, das bei so manchem Besucher sicherlich das Bedürfnis nach Wiederholung erweckte.

Auch Landrat und Schirmherr Alexander Tritthart lobte das "wunderbare Ambiente". Ein solches Event in der drittgrößten Kirchenburg Deutschlands halte er längst für überfällig. Als Schirmherr solle man ja auch für gutes Wetter sorgen, aber da hätten die anwesenden Geistlichkeiten schon einen besseren Draht nach oben, scherzte der Landrat.

Der Höhepunkt der Veranstaltung war aber der abendfüllende Auftritt der Schaeffler Bigband unter der Leitung von Peter Wirkner. Es ging gleich fetzig mit "Fanfare for the common man" los. Die Bigband unterhielt mit diversen Stücken, von Pop bis Swing. Dusty Springfields Klassiker "Son of a preacherman" kam genauso gut an wie "What a feeling".

In die Welt des Musicals entführte man die Zuhörer mit dem Potpourri "Musical Revue Teil 1", einige der größten Andrew-Lloyd-Webber-Musical-Hits, zum Beispiel aus "Jesus Christ Superstar". Mit Klassikern aus der Schlager-Historie wie des Wahlschweizers Udo Jürgens ("Ich war noch niemals in New York") bringt man bekanntlich immer jede Menge Stimmung ins Publikum. Mit "Vangelis in concert" setzte die Band ebenso auf die etwas sanftere Töne wie mit der Pop-Ballade "That’s what friends are for".

Erstmals wurde am Freitag der Hannberger Fotopreis verliehen. Das sei eine gute Möglichkeit für regionale Fotografen, ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren, erklärte Initiator und Jury-Mitglied Stefan Reinmann. Mit seinen Jury-Kolleginnen und Kollegen wählte er aus den 120 Bildern der knapp 30 Teilnehmer in vier Kategorien das Beste aus.

Sieger für "Mein Landkreis ERH" wurde Marco Krebs (Röttenbach), "Das macht mir Spaß" gewann Christine Dittrich (Adelsdorf). Konstantin Articus aus Großenseebach überzeugte mit einer Fotografie zur "Wehrkirche Hannberg", der Jugend-Preis ging an Katharina Schaub (Niederlindach).

Gut 550 Personen waren in die Kirchenburg gekommen, um das atemberaubende Ambiente hautnah mitzuerleben. 30 Helfer sorgten dafür, dass am Abend alles glatt lief. Nachts gab es noch ein Feuerwerk.

Der Erlös der Veranstaltung kommt zwei Hilfsprojekten zugute. So helfen die Einnahmen unter anderem den Kindernotfonds der Diakonie Erlangen, die arme Kinder in der Region unterstützen. Ein Teil fließt auch in das Uganda-Projekt der Pfarrei, mit dem nachhaltige Entwicklungsarbeit betrieben wird. "Projekte, die Leben schützen, fördern und bewahren", betonte Pfarrer Lars Rebhan.

Kirche in Szene gesetzt

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war aber sicher die einmalige Illumination der Hannberger Kirche. Die Beleuchtung sei eine einmalige Sache, erklärte Thomas Willert, die Anlage werde wieder abgebaut.

Ab Beginn der Dämmerung hatten die Gäste die Möglichkeit, das ohnehin fabelhafte Ambiente in der Kirchenburg mit einer solchen Installation bunter Lichter zu betrachten. Bis weit in den Seebachgrund hinaus leuchtete und strahlte das Hannberger Wahrzeichen – und war damit auch für viele Autofahrer ein Grund, anzuhalten und die Kamera zu zücken.

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