HEC: Ein Zittersieg gegen das Abstiegsgespenst

17.1.2020, 22:37 Uhr
HEC: Ein Zittersieg gegen das Abstiegsgespenst

Deutlich wurde in dieser Partie auf überschaubarem Niveau vor allem eines: Wenn das Abstiegsgespenst umgeht, bekommen auch harte Männer weiche Knie. Die ersten zwei, drei Minuten schienen die Alligators noch den Schwung vom jüngsten Sieg gegen Miesbach mitgenommen zu haben. Ohne ganz große Gefahr zu verbreiten, gelang es, sich sofort ein optisches Übergewicht zu verschaffen.

Doch nach 170 Sekunden kamen die "Flusskönige" einmal nach vorne. Jonas Schwarzfischer zog einfach mal ab und erwischte HEC-Goalie Benni Dirksen kalt. 0:1.

Und danach flatterten die Hausherren, denen selbst einfachste Dinge nicht gelingen wollten, sogleich wieder gegen einen hausbackenen Gegner, der auch noch früh acht Strafminuten kassierte. Aber die erste Überzahl brachte gar nichts, in der zweiten, als Landsberg sogar zwei Mann in der Kühlbox sitzen hatte, schaffte Jari Neugebauer immerhin den ersten nennenswerten Torschuss, den HCL-Keeper David Blaschta aber parieren konnte.

Dann kassierten die Alligators auch eine Strafzeit, die unterstreicht, wie sehr sich in den Köpfen der Spieler die Verunsicherung breit gemacht hat: Zuerst war man mit sechs Feldspielern auf dem Eis, dann standen statt der erlaubten vier nur drei Mann vor Dirksen auf dem Eis, weil irgendjemand nicht aufgepasst hatte.

Zum Glück hat der HEC wenigstens Jari Neugebauer. Der wird derzeit für seinen unermüdlichen Einsatz endlich einmal belohnt. Denn in Unterzahl ergatterte Jiri Mikesz den Puck, Neugebauer lief auf und davon und überwand auch noch Blaschta. Beim 1:1 blieb es trotz weiterer Höchstadter Strafzeiten bis zur ersten Pause.

Doch die Strafen wirkten sich nach Seitenwechsel aus – gegen vier Alligators trafen die Riverkings in Person von Trainer-Bruder Adriano Carciola zur erneuten Führung. Wieder mussten die Hausherren einem Rückstand hinterherlaufen.

Dann wichtige Sekunden: In der 26. Minute hatte Carciola nach einem Konter schon sein 3:1 bejubelt, doch Dirksen hatte die Scheibe vor der Linie gefangen, befanden die Schiedsrichter. Im direkten Gegenzug fiel das 2:2 durch Vitalij Aab, der nach einem Querpass von Mikhail Nemirovsky trocken zum Ausgleich einschoss.

Als Anton Seewald das 3:2 markierte und kurz darauf ein Landsberger auf die Strafbank musste, hofften die Fans darauf, dass die Partie endgültig kippen würde – doch ein Fehler im Spielaufbau und Dennis Sturm stellte die Uhren per Konter wieder auf Null. Zu loben ist, dass die Alligators nicht lange haderten, sondern gleich nachsetzten und noch in der gleichen Überzahl durch Robin Maly mit dem 4:3 antworteten.

Im Schlussdrittel hielt der HEC hinten dicht, so dass die Riverkings in den letzten Minuten alles riskieren und ihren Goalie vom Eis nehmen mussten. Juris Upitis trug sich beim 5:3 mit einem Treffer ins leere Gehäuse auch noch in die Torschützenliste ein.

Die Höchstadter sind nun Dritter der Verzahnungsrunde, bei den Waldkraiburger Löwen soll endlich auch mal wieder ein Auswärtserfolg her.

Verwandte Themen


Keine Kommentare