HEC gegen Regensburg: Packende Leistung trotz Niederlage

1.2.2019, 23:04 Uhr
Die Alligators boten Regensburg mehr als nur Paroli.

© Thomas Hahn Die Alligators boten Regensburg mehr als nur Paroli.

Wer wissen will, wie sehr man rund um den HEC auf die Playoffs hofft, muss sich nur an den Wänden des Eisstadions umschauen. Mit Aufklebern trommeln die HEC-Anhänger da schon für den großen Traum: "Einmal international". In den Playoffs würde es wohl gegen die Tilburg Trappers aus den Niederlanden gehen.

Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Der Vorsprung der Alligators auf Verfolger Lindau im Kampf um den letzten Playoff-Platz war zuletzt auf einen Punkt geschmolzen. Am späten Montagabend der vergangenen Woche ließ der HEC die Bombe platzen: Martin Ekrt sei nicht mehr Trainer der Alligators, teilte man mit.

Die Alligators zeigten eine Leistung, die auch den neuen Trainer Petr Kasik zum Staunen brachte.

Die Alligators zeigten eine Leistung, die auch den neuen Trainer Petr Kasik zum Staunen brachte. © Fotos: Thomas Hahn

Gegen die Eisbären Regensburg stand mit Petr Kasik und Daniel Sikorski ein neues Trainerduo an der Bande. Man wolle gar nicht viel ändern, der Mannschaft nur den Spaß am Eishockey wieder etwas zurückgeben, hatte Sikorski im Interview mit den Nordbayerischen Nachrichten gesagt. Das scheint ihnen gelungen, denn die Partie wurde packend.

Dabei begann das Spiel mit einer Eisdusche: Schon nach 43 Sekunden traf der Regensburger Assistenzkapitän Tomas Gulda aus dem Rücken der HEC-Abwehr zum 1:0 für die Gäste. Doch die Alligators traten anders auf als in den vergangenen Partien. Schlecht hatten sie auch zuletzt nie ausgesehen, die Leistungen gegen die Spitzenteams waren trotz der Misserfolge meist sehr respektabel. Gegen die Eisbären spielten sie nun weniger taktisch und diszipliniert, dafür wilder, intuitiver, einfacher.

Mit neuem Mut

Dieser neue Mut führte schnell zum Ausgleich, Michal Petrak bediente Vitalij Aab, der den Puck aus spitzem Winkel ins Tor schoss. Der Jubel im Eisstadion glich einem Befreiungsschrei. Zweimal mussten die Alligators nun eine Unterzahl überstehen, in denen sie ihr Tor mit allen Kräften verteidigten. Sie taten das mit so viel Herz, dass sie sechs Sekunden vor Ablauf des zweiten Regensburger Powerplays sogar in Führung gingen. Petrak umkurvte das Tor der Regensburger und hatte ein feines Auge für Onderj Nedved, der in der Mitte freistand. Plötzlich lag der HEC gegen das Top-Team mit 2:1 vorne.

Doch das zweite Drittel begann nicht nur mit einer Eisdusche, sondern gleich mit zwei. Die Alligators ließen erst anstandslos Nikola Gajovsky bis vor das eigene Tor durch, der den Puck an Philipp Schnierstein zum 2:2 vorbeischob (20:12). Eine Minute später konnte Benedikt Böhm aus der Distanz auch noch auf 3:2 für die Eisbären erhöhen (21:18).

Doch der HEC bekam etwa zehn Minuten später die Gelegenheit auf den Ausgleich in Form einer doppelten Überzahl – und nutzte sie. Nedved traf aus der Distanz (31:37). Der HEC hatte noch 1:46 Minuten im Powerplay, schenkte sie und den Puck aber her. Gajovsky schoss Regensburg in Unterzahl wieder in Führung (32:47).

Das Verwerten von Möglichkeiten war zuletzt ein Problem der Alligators gewesen, nun schien der Knoten geplatzt. Mit seinem dritten Treffer, diesmal von der Blauen Linie, glich Nedved erneut aus (34:10). Und dann kam die Führung: Statt aus durchaus aussichtsreicher Position zu schießen sah Jiri Mikesz, dass Richard Stütz am rechten Toreck noch besser postiert war - der traf zum 5:4 (35:25).

Der Traum lebt

Eine Unterzahl überstand der HEC in Folge, die zweite, nach einer sehr umstrittenen Strafzeit gegen Nedved, aber nicht mehr: Gajovsky beendete das Scheibenschießen des zweiten Drittels mit dem 5:5 (39:09).

Und auch der letzte Durchgang begann mit: natürlich einer Eisdusche. Gajovsky umkurvte Schnierstein zum 6:5 für die Eisbären (40:59). Auch wenn Regensburg nun die Kontrolle übernahm, hatte der HEC noch etliche gute Gelegenheiten zum Ausgleich. Das Spiel blieb packend. Nur ins Tor der Eisbären rutschte der Puck nicht mehr. Dafür traf Richard Divis Sekunden vor Ende noch zum 7:5 ins leere HEC-Tor.

Weil Lindau zeitgleich gegen Memmingen nach Verlängerung gewann, ist der Punktevorsprung der Alligators in der Tabelle aufgebraucht. Doch die Leistung gegen Regensburg zeigte: Der Traum von den Playoffs lebt. Am Sonntag kommt es um 18 Uhr zum ersten Showdown in Lindau.

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