Heimatverein Höchstadt zeichnet Sanierungen aus

21.11.2019, 15:25 Uhr
Heimatverein Höchstadt zeichnet Sanierungen aus

© Foto: Christian Enz

Bereits seit 14 Jahren zeichnet der Heimatverein Maßnahmen zur Instandsetzung historischer Bausubstanz aus. "Ungefähr alle zwei Jahre vergeben wir dazu den Höchstadter Ziegel", erläuterte der Vorsitzende Georg Römer. Sehr groß war der Andrang diesmal in der heuer eröffneten Weinstube "Zum Zwetschger".

Eigentümer Reinhard Grasse hatte gemeinsam mit Architekt Georg Leyh das dazugehörige, um 1680 errichtete, Häuschen im Schatten des Höchstadter Stadtturms auf Vordermann gebracht. Georg Römer schmerzt es, wie viele historische Gebäude in Höchstadt während der vergangenen 100 Jahre – dem Zeitgeist geschuldet oder aus wirtschaftlichen Überlegungen – verloren gegangen sind. "Deshalb sind wir sehr froh, dass Reinhard Grasse uns dieses schöne Fachwerkhaus erhalten hat – und als Weinstube sogar mit neuem Leben füllt", so der Moderator. Unter großem Applaus erhielt Grasse dafür den ersten Höchstadter Ziegel des Abends.

Stadtpfarrer Kilian Kemmer nahm eine Auszeichnung für die Renovierung der Pfarrkirche entgegen. "Die Ehre gilt aber nicht dem, der sie in Empfang nimmt", erklärte Kemmer. "Sie muss geteilt werden mit all denen, die ein Projekt erst möglich machen". Im Fall der Pfarrkirche waren dies neben den Mitarbeitern und Handwerkern vor allem Höchstadter Bürger: "In kurzer Zeit wurden der Gemeinde 60 000 Euro für die Renovierung gespendet."

Immer etwas zu tun

Auch Klaus Lehmann, der Kirchenpfleger von St. Martin in Ailersbach, nahm einen Ziegel mit nach Hause: "Auch wenn die Arbeiten nicht fertig sind. St. Martin ist mit über 1000 Jahren die älteste Kirche im Kreis – da ist immer etwas zu tun", so Lehmann.

Viel getan hat sich in den vergangenen Jahren auch am Höchstadter Kellerberg. "Dort gibt es 22 Kellerhäuschen. Viele wurden mit Liebe zum Detail renoviert oder zu ihrem ursprünglichen Aussehen zurückgebaut", freute sich Georg Römer. Die Projektplanung lag dabei in Händen der Stadt – weshalb Günter Schulz ebenfalls einen Ehren-Ziegel ausgehändigt bekam. Dieser dankte allen Helfern, die in ihrer Freizeit mit angepackt haben: "Wichtig war aber auch ein Bürgermeister wie Gerald Brehm. Er hat es geschafft die richtigen Stellschrauben zu drehen, um an die notwendigen Fördermittel zu kommen".

Privat und auf eigene Rechnung begann Regina Bruckmann 2009 die Lonnerstadter Mühle umzubauen. "Auch wir mussten viel zurückbauen, um das historische Aussehen wiederherzustellen", erinnerte sich die Vorsitzende des Lonnerstadter Heimatvereins. "Gleichzeitig wollten wir aber auch heutigen Wohnkomfort realisieren – und es ist uns gelungen", freute sich Bruckmann.

Ebenfalls herausragend gelungen ist aus Sicht der Höchstadter Heimatpfleger das Gemeinschaftshaus in Frickenhöchstadt. "Ihr bekommt einen Ziegel, obwohl es ein völlig neu gebautes Haus ist", erklärte Römer. "Denn es bedeutet die Pflege historischer Dorfgemeinschaft – und eignet sich auch für heimatkundliche Vorträge, für die wir gerne einmal vorbeikommen".

Ebenfalls preiswürdig: Die Lourdes-Grotte, die am Samstag offiziell eingeweiht wird. Lothar Güßregen nahm den Ziegel dafür entgegen, verwies aber darauf, dass die Realisierung von einer ganzen Gruppe getragen wurde.

In der Tasche blieb unterdessen der Ziegel für die frisch renovierte Stadtapotheke im Höchstadter Kirchenviertel – der Bauherr war nicht erschienen.

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