Heimatverein verzeichnet Mitgliederzuwachs

21.1.2011, 18:04 Uhr
Heimatverein verzeichnet Mitgliederzuwachs

© Schlederer

Entgegen der Tendenz in anderen Vereinen steigen beim Heimatverein die Mitgliederzahlen konstant an. Zwar habe auch der Heimatverein mit Überalterung zu kämpfen, doch werbe der Vorstand auch vermehrt junge Leute an, erklärte Gäbelein.

Der Erfolg des Vereins liegt wohl auch an der Tatsache, dass sich der Verein an allen Fronten aktiv beteiligt. „Wir mischen bei allen Veranstaltungen der Stadt mit“, so der Vorsitzende. Der Kulturoffene Samstag im vergangenen Herbst sei ein sehr erfolgreiches Beispiel dafür. Dabei sei die Zusammenarbeit mit dem Kulturamt immer tadellos, freute sich Gäbelein.

Ganz kritiklos kam die Stadtverwaltung aber nicht davon. Seit gut zwei Jahren müsse der Verein für das historische Gebäude im Steinweg Miete bezahlen, was die Vorstandschaft sehr ärgere, so Gäbelein. Schließlich habe der Heimatverein das Gebäude vor 20 Jahren aus der Vereinskasse herrichten lassen. „Wenn wir uns nicht um das Gebäude gekümmert hätten, wäre es heute wahrscheinlich ein zweites Seelhaus“, so Gäbelein.

Das städtische Seelhaus auf dem Kirchenplatz steht seit einiger Zeit zum Verkauf, weil die Stadt keinen Nutzen mehr für das Gebäude hat. Es benötigt jedoch eine Kernsanierung, was bei einem historischen Haus teuer werden kann. Ob dem historischen Vereinsheim das gleiche Schicksal gedroht hätte, wenn der Heimatverein sich dem Gebäude nicht angenommen hätte ist schwer zu sagen.

Klar ist jedoch, dass der Verein seit zwei Jahren neben Strom, Wasser und Kosten für die Müllabfuhr nun auch 120 Euro Miete an die Stadt zahlen müsse, erklärte der Vorsitzende.

Zusätzlich habe er vom Amtsblatt eine Rechnung über 175 Euro bekommen, weil er darin Vereinsaktionen angekündigt habe. Dies sei früher auch nicht der Fall gewesen.

Bürgermeister Hacker warb dagegen um Verständnis bei den Mitgliedern, da eine Miete für städtische Gebäude vor zwei Jahren für alle Vereine eingeführt wurden, die ein solches für Vereinszwecke nutzten. Zu den Kosten für die Anzeigen im Amtsblatt nahm der Bürgermeister ebenfalls Stellung. Es sei lediglich der Selbstkostenpreis. Dies sei notwendig, um die hohe Qualität des Blattes beibehalten zu können. Schließlich sei die Auflage enorm und das Heft werde jede Woche kostenlos in alle Haushalte verteilt.

Trotz der zusätzlichen Kosten für die Miete geht es dem Heimatverein jedoch finanziell recht gut. Im letzten Jahr konnte der Verein einen großen Zugewinn verbuchen, erklärte Schatzmeister Ulrich Neuner. Allerdings sei der Gewinn auch schon wieder zu großen Teilen verplant. „Im kommenden Jahr erscheint ein neuer Stadtführer, der uns immer viel Geld kostet“, erläutert Gäbelein. Außerdem habe der Verein sich überlegt, das historische Brünnlein auf dem Kirchweihgelände im Weihersbach restaurieren zu lassen. Hierfür werde er einen Antrag bei der Stadt einreichen.

Auch in diesem Jahr will der Vorsitzende den Verein weiter auf Erfolgskurs halten. Die Stadtführungen des Heimatvereins erfreuen sich zum Beispiel sehr großer Beliebtheit, erklärte Gäbelein. Vor allem die Stadtverführungen mit dem Herzogenauracher Nachtwächter, wo es danach fränkische Brotzeit mit Weinverkostung im Steinweg gebe, sei heiß begehrt.

Und auch der wöchentliche Vereinsabend sei meistens gut besucht und sehr lustig. Da werden zum Beispiel alte Begriffe der Mundart diskutiert.

Der Erfolg des Vereins war auch an der Jahreshauptversammlung sichtbar. In der Gastwirtschaft Heller war fast kein Plätzchen mehr zu ergattern, obwohl viele der zu ehrenden langjährigen Mitglieder nicht kommen konnten. Besonders dankte der Vorsitzende aber der Familie Heller, die einer der Hauptsponsoren für den Verein sei.

Geehrt wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft: Josef Hildel; für 50 Jahre Mitgliedschaft: Barbara Erhardt, Michael Gauch, Margarete Lohmeier, Herbert Rattmann, Karin Schmidt, Maria Schmidt; für 40 Jahre: Ilse Thiemann; für 25 Jahre: Franz Daigfuß, Josefine Farrenkopf, Andreas Gulden, Christa Hoffstatt, Amanda Klinger, Eberhard Kramer, Helga Kuno, Gotthard Lohmaier, Joachim Matthäus, Helmut Müller, Georg Popp, Hans Reichelsdorfer, Viktoria Schmitt, Heinz Wirth, Doris Wüstner.