Heimspiel für den "Liederlacher"

22.5.2018, 05:57 Uhr
Heimspiel für den

© Foto: Karl-Heinz Panzer

Den Haarkranz hat der Schlaks aerodynamisch nach hinten geföhnt, was ihn irgendwie beflügelt erscheinen lässt. Und eine E-Gitarre mit transparentem Korpus hat auch nicht jeder. So ist Atze Bauer auch außerhalb Frankens eine Marke. Seine Lachnächte mit anderen "Belustigungsfachkräften" sind legendär. Regelmäßig füllt er mit dieser Spaß-Revue die Kulturfabrik Fortuna.

Am Freitagabend gibt er ein vergleichsweise intimes Gastspiel im Höchstadter Schlossgewölbe. Als "Liederlacher" hat er sich diesmal angekündigt, der selbst ernannte "Liederchaot". Auch in dem historischen Gemäuer, das gern als Schauplatz für anspruchsvolle Darbietungen genutzt wird, schlägt der sehr eigene Bauer’sche Humor voll ein. Seine schräge Art und die Grimassen sind einfach unwiderstehlich. Dass Höchstadts Spaßmacher Nummer eins sich selbst nicht allzu ernst nimmt, bringt ihm weitere Sympathiepunkte ein.

Die Inhalte gehen buchstäblich von Höchstadt bis in die ganze Welt. Am Veranstaltungsort sucht er vergeblich nach einem Kruzifix, Donald Trump beim Joggen findet er "dumm gelaufen", den Brexit-Briten singt er in bester Brit-Pop-Manier ein Bye-Bye hinterher. Er dankt ihnen für die Queen, die Stones, die Sex Pistols und vieles andere, muss aber Abstriche wegen des schalen Biers machen.

Bauer selbst trinkt "ein Bier auf Hartz IV", legt sich mit einem Roboter ins Bett und gewährt seinem Publikum Einblicke in das aufregende Leben eines fränkischen Comedians. Höhepunkt, so erzählt er, war ein Gig im Bayerischen Wald, wo er vor vielen Jahren ein Ü 75-Publikum beim VdK-Fasching zu bespaßen hatte. Es gelang nicht wirklich, aber der Entertainer von der Aisch kam immerhin unverletzt von der Bühne. Viel entspannter verläuft da doch das Heimspiel am Freitagabend. Denn in Höchstadt weiß man nicht nur, was von einem Atze Bauer zu erwarten ist. Man weiß es sogar sehr zu schätzen.

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