Glasfaser

Hemhofen treibt den Breitbandausbau voran

8.9.2021, 14:50 Uhr
Glasfaser (Symbolbild).   

© Jens Büttner/dpa Glasfaser (Symbolbild).  

Einige Neubaugebiete seien sowieso schon mit Glasfaserkabel versorgt, meinte Bürgermeister Ludwig Nagel. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung brachten die Lokalpolitiker allerdings auch den Breitbandausbau in der Klemens-Mölkner-Straße voran, wenngleich hier noch ein Markterkundungsverfahren angestrengt werden soll.

Hohe Priorität hat die Glasfasererschließung im Gewerbegebiet Zeckern-Ost/West, aber auch der Anschluss des Rathauses an das schnelle Netz wird in Angriff genommen.

Letzteres, meinte Nagel, der bekanntlich vor seiner Amtszeit in führender Position bei der Telekom tätig war und sich hauptsächlich mit der Glasfasererschließung beschäftigte, sei durchaus zügig zu realisieren, weil in etwa 30 Meter Entfernung, auf der Hinterseite des Rathauses, bereits Glasfaser in einem Verteilerkasten liege.

Gleich hinter dem Rathaus steht ein Verteilerkasten mit Glasfaserkabel für das Rathaus.

Gleich hinter dem Rathaus steht ein Verteilerkasten mit Glasfaserkabel für das Rathaus. © Niko Spörlein, NN

Hemhofen kann von einer hohen Förderung profitieren

Nagel hatte Andreas Frank von der Breitbandberatung Bayern zur Sitzung eingeladen, der erläuterte, dass es seit September 2019 neue Förderrichtlinien für den Glasfaserausbau für öffentliche Schulen, Krankenhäuser und Rathäuser gebe. Für Hemhofen würde eine 80-prozentige Förderung gelten. Der Förderbetrag für das Rathaus betrage damit 20.000 Euro.

Die bereits von der Telekom vorgelegten Angebote belaufen sich auf Erschließungskosten in Höhe von 16.300 Euro; die Gemeinde selbst hätte einen Eigenanteil von rund 3000 Euro zu berappen.

Der Gemeinderat war damit einverstanden, dass die Verwaltung einen entsprechenden Förderantrag stellen solle. Die Ratsmitglieder ermächtigten auch den Ersten und Zweiten Bürgermeister, einen Ausbauauftrag nach dem positiven Förderbescheid zu vergeben.

Etwas komplizierter verhält es sich in der Klemens-Mölkner-Straße, die als mögliches Erschließungsgebiet infrage komme, weil dort unter 100 Mbit/s zur Verfügung stünden. 35 Adressen in diesem Gebiet, so Frank, kämen mit aktuell unter 60 Mbit/s im Download als förderfähig in Betracht. 80 Prozent der entstehenden Kosten werden gefördert, erläuterte der Bürgermeister, höchstens jedoch 2500 Euro pro Anschluss.

Hohe Deckungslücke

Man könnte die dortigen Hausbesitzer fragen, ob sie überhaupt Interesse an einem Anschluss haben, meldete sich Reimer Hamm (CSU). Überhaupt, so Gerd Brandmähl-Estor (SPD) solle man sich von dem immer schlechter werdenden Vodafone-Netz distanzieren. In diesem Wohngebiet würde für die Gemeinde eine Deckungslücke von rund 60.000 Euro entstehen.

„Nicht wirtschaftlich“, meinte Nagel, weshalb er dafür plädierte, bei einer Markterkundung nach Anbietern Ausschau zu halten, die den Ausbau auf ihre Kosten anbieten. Hinsichtlich „Kabel-Deutschland“ und „Vodafone“ sei die Gemeinde ohnehin raus, denn hier könne man keinerlei Förderung generieren, sagte der Sitzungsleiter.

Große Priorität wurde der Glasfasererschließung der Gewerbegebiete in Zeckern eingeräumt, schließlich, so Nagel, gehe es hier um die Standortsicherung und auch darum, auf „Höhe der Zeit“ zu sein. Die Gewerbegebiete Zeckern-West und Ost mit Glasfaser zu erschließen gehe allerdings ins Geld.

Angebot der Telekom vorbehaltlich angenommen

Hier wurde eine Wirtschaftlichkeitslücke von 828.000 Euro errechnet, was vor allem dadurch begründet sei, dass die Infrastruktur nicht ausreichend ist und im Tiefbau ein neues Netz vom Knotenpunkt in der Nachbargemeinde Adelsdorf nach Hemhofen verlegt werden müsse, erläuterte der Breitbandexperte Frank.

Es herrschte Einvernehmen im Plenum, dass Hemhofen das Angebot der Telekom Deutschland GmbH vorbehaltlich annehme und einen zweiten, konkretisierten Förderantrag stellt.

Der Bürgermeister und/oder sein Stellvertreter wurden ermächtigt, den Ausbauvertrag nach eingegangener Förderbewilligung zu unterzeichnen.

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