Heroldsbach fragen

24.1.2021, 18:00 Uhr
Heroldsbach fragen

© Foto: Niko Spörlein

Vor etwa zehn Jahren schon wollte ein Landwirt aus Hausen auf der Gemarkung Hemhofen, am Rande des Heroldsbacher Ortsteils Poppendorf, eine Flächen-Photovoltaikanlage errichten. Seinerzeit, der Bürgermeister hieß damals noch Joachim Wersal, lehnte man das Ansinnen auch nach Rücksprache mit der Nachbargemeinde ab.

Jetzt, Anfang 2021, lag der Gemeinde Hemhofen erneut ein solcher Antrag auf dem Tisch, der bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag nach kurzer Debatte mit großer Mehrheit vorläufig zurückgestellt wurde. Es werde keine Entscheidung über diesen Antrag ohne Rücksprache und Stellungnahme der Nachbargemeinde Heroldsbach geben, so der Tenor im Gremium.

Mit Bienen und Streuobst

Antragsteller war mit Schreiben vom 17. November 2020 die Regensburger Firma "Bos.ten", die sogar schon vier verschiedene Gemarkungsnummern auf Hemhofener Gebiet, aber eben direkt vor den Poppendorfer Toren, aufzählte (638, 639, 643, 644), der "Mühlweiher" befände sich in unmittelbarer Nähe. Die Firma führte an, dass sich die Flächen eignen, da sich nach Osten, Süden und Westen keine Bebauung befände. Hinsichtlich der Bepflanzung und Begrünung seien Bienenstöcke für einheimische Imker mit mehrjährigen Blumenwiesen vorgesehen; auch eine Streuobstwiese sei angedacht. Die Gemeinde Hemhofen, führt die Firma "Bos.ten" auf, könnte mit bis zu 70 Prozent von den Gewerbesteuereinnahmen profitieren. Die Leistung der Anlage wurde bei Vollauslastung mit sechs MWp angegeben, womit rund 1500 Haushalte mit Strom versorgt werden könnten, entsprechend könnten bis zu 4400 Tonnen CO₂ eingespart werden.

Die Firma stellte den Antrag auf Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes und Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplanes. "Na, da möchte ich schon vorher wissen, was die Leute in Poppendorf dazu sagen", meldete sich Lutz Bräutigam (Bündnis90/Die Grünen). Man habe ein ähnliches Ansinnen vor langer Zeit schon einmal abgelehnt, meinte Thomas Koch (FW).

Jürgen Müller (FW) mahnte die gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit mit der Gemeinde Heroldsbach an; Vizebürgermeister Gerhard Wagner wies darauf hin, dass solch große Anlagen (die exakte Größe konnte auch auf Nachfrage nicht eruiert werden) meist entlang der Autobahn stehen, "aber sicher nicht vor den Toren einer Ortschaft". "Völlig untragbar", kommentierte Marcus Wölfel (CSU) das Vorhaben.

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