Herzogenaurach: Die Stadt will mehr Mitarbeiter einstellen

24.1.2019, 06:00 Uhr
Herzogenaurach: Die Stadt will mehr Mitarbeiter einstellen

© Foto: Groh

Fast 13,116 Millionen Euro hat Kämmerer Manfred Hofmann bei den Personalausgaben angesetzt. Dafür sollen zu den 302 festen städtischen Mitarbeitern einige hinzukommen. Netto gerechnet, sind 9,4 Stellen mehr im Plan, was, dank Teilzeit nicht identisch mit der Personenzahl ist. 634 000 Euro soll für Stadt-Personal mehr ausgegeben werden, 102 000 Euro für mehr Arbeitskräfte im Betrieb "Stadtentwässerung Herzogenaurach" (SEH). Dazu eine kalkulierte Tariferhöhung um 3 Prozent, und der Etatentwurf kommt auf eine runde Million mehr Personalkosten.

Notwendig, wird der Stadtrat am 31. Januar dazu vom Bürgermeister hören, wenn die Bürgervertreter ab 18 Uhr über den Entwurf entscheiden. Immerhin, führen Hacker und Hofmann an, arbeitet das städtische Personal mit weniger Leuten als vergleichbare Kommunen im Bundesschnitt, dazu intensiver und effektiver, wie entsprechende Statistiken belegen. So kommen, um nur einige zu nennen, eine Stelle hinzu, die die öffentliche Kommunikation in Sachen Baustellen übernimmt, außerdem ein(e) Bauingenieur(in), ein(e) technische Leiter(in) und ein(e) Meister(in) für das Sachgebiet Gebäudewirtschaft, je ein Schlosser und Gärtner für den Baubetriebshof und Mitarbeiter für die Kläranlage.

Alles inklusive, z. B. auch Zuschüsse, rechnet der Etatentwurf mit Erträgen von 75 Millionen Euro im Ergebnishaushalt. Aufwenden muss die Stadt nach Plan 76,7 Millionen Euro. Macht gegengerechnet ein in Herzogenaurach seltenes Defizit von 1,7 Millionen.

Das Minus in der Buchhaltung relativiert der Kämmerer. Am Ende des Jahres, in der Abrechnung, habe sich in Herzogenaurach schon immer ein sattes Plus ergeben. 2018 zum Beispiel hatte der Etatansatz mit einem kleinen Überschuss von nur 150 000 Euro gerechnet. Tatsächlich wurden es plus 14,6 Millionen.

Grund ist die "volatile" Einnahmequelle Gewerbesteuer. Diese Einnahme kalkuliert Hofmann stets nach den Summen, die das Finanzamt den Unternehmen in seinem Vorauszahlungsbescheid abfordert und die in aller Regel tatsächlich höher ausfallen. Für 2019 stehen 26,5 Gewerbesteuer-Millionen in Hofmanns Ansatz. Zweitgrößter Einnahmeposten ist der Anteil an der Einkommenssteuer. 20,2 Millionen werden erwartet, Zeichen für eine gut verdienende Einwohnerschaft.

23,81 Millionen muss Herzogenaurach wahrscheinlich als Umlage an den Landkreis abführen. Wobei Manfred Hofmann noch damit rechnet, dass dies etwas (etwa 150 000 Euro) geringer kommt, weil der Bezirk seine Umlage von den Landkreisen senken will und ERH die Ersparnis wohl an die Gemeinden weitergibt. Der Investitionshaushalt ist nicht minder imponierend: Gut 28 Millionen Euro will die Stadt dieses Jahr ausgeben. 12,7 Millionen an Zuschüssen abgezogen, bleiben 15,3 Millionen an Eigenmitteln. Größte Posten: Rathaus-Neubau (5,1) und Herzo Base (4,0). Der Kämmerer kalkuliert mit einer Nettoneuverschuldung von 4,72 Millionen Euro. Zur Relativierung: Tatsächlich hat, dank Gewerbesteuer-Mehreinnahmen, die Stadt in den jüngsten Jahren nie tatsächlich Kredite aufnehmen müssen. Im Moment hat sie etwa 500 000 Euro Schulden, pro Kopf sind das 22 Euro. In den Rücklagen liegen noch 63,3 Millionen.

Keine Kommentare