Herzogenaurach: German Hacker erneut SPD-Frontmann

25.5.2019, 07:50 Uhr
Herzogenaurach: German Hacker erneut SPD-Frontmann

Hacker führt auch die Liste der Stadtratskandidaten an. Diese wurde  im kleinen Vereinshaussaal per Blockabstimmung nominiert. Zwei der 43 abgegebenen Stimmen lehnten die aus 15 Frauen und 15 Männern zusammengesetzte Liste ab.

Auch der Bürgermeisterkandidat erhielt einen großen, doch keinen einstimmigen Vertrauensbeweis: 45 SPD-Mitglieder stimmten bei dieser Nominierung ab – 42 für Hacker, zwei gegen ihn, einer enthielt sich. Weitere Bewerber um die Kandidatur gab es nicht.

Renate Schroff, die Ortsvereinsvorsitzende, hatte den amtierenden Bürgermeister schon zu Beginn der Versammlung hochgelobt. Die Herzogenauracher Sozialdemokraten könnten sich glücklich schätzen, sagte sie, solch einen kompetenten Kandidaten zu haben. Hacker habe die Gabe, Probleme schnell zu analysieren, Lösungsansätze auf den Punkt zu bringen und selbst verfahrene Verhandlungen mit guten Kompromissen zu beenden. Seine Leistungsfähigkeit, so Schroff, sei anerkannt – "auch von der Opposition".

Mit breiter Brust gehen die Sozialdemokraten auch in den Stadtratswahlkampf. Ziel für die Wahl am 15. März 2020 sei, die größte Fraktion im Stadtrat möglichst noch zu vergrößern. Die Gestaltungsmehrheit, die German Hacker als stabil bezeichnete, solle weiter die gute Entwicklung Herzogenaurachs gewährleisten. Hacker betonte, das, was in den vergangenen Jahren erreicht worden ist – vom KiTa- und Schulbau, Verkehrswege-Entwicklung und Wohnbau bis zum Klimaschutz – sei ein Verdienst dieser stabilen Verhältnisse im Stadtrat. Hacker bezog in seiner Rede hier die Opposition ein: Kontroverse Debatten gebe es im Herzogenauracher Stadtrat, aber keine Grabenkämpfe. Der Zusammenhalt der Herzogenauracher sei gut. Hacker: "Diese Stadt macht Spaß."

"Die Leistung aller"

Überhaupt betonte der alte und neue Kandidat das Gemeinsame. Vom Fußgänger-Leitsystem über Radwegebau, Förderung des Ehrenamts, Schaffen von Wohnraum von der Herzo Base bis in die Reuth bis zu den ÖPNV- und Straßenprojekten sei diese Entwicklung in den jüngsten fünf Jahren die Leistung aller.

Bis 2030, so Hacker, bzw. in den sechs Jahren der Wahlperiode, will man vier große kommunalpolitische Felder beackern – symbolisiert von erwähntem Logo. Hacker nannte Wohnen als erstes. Herzogenaurach brauche weiter Wohnraum, vor allem günstigen und solchen mit Sozialbindung. Mit gemeinnützigen Trägern wolle man dies auf den dafür vorgesehenen Arealen verwirklichen. Und gemäß dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) solle auch die Innenstadt als Wohnraum aufgewertet werden.

Zweites Feld: Mobilität oder auch mobility, wie es im durchwegs zweisprachigen Programm zu lesen sein wird. Vor allem die StUB wolle man in Bau bringen, die Radwege weiter vorantreiben, vor allem den Schnellweg nach Erlangen, dabei aber auch die Südumfahrung Niederndorfs in die Planfeststellung bringen und fertigstellen.

Bildung ist dritter Schwerpunkt für die SPD. Darunter versteht sie weiteren Schul- und KiTa-Bau, mehr Plätze für Ganztagsbetreuung (Ziel: 98 Prozent bis 2026), hohe Ausstattungsqualität der Schulen, Sonderförderungen für Kinder- und Jugendarbeit in den Vereinen.

Wirtschaft und Arbeit, das vierte Feld, könne eine Kommune nur indirekt beeinflussen, z. B. mit dem weiteren Ausbau des Glasfasernetzes und der Fernwärme. Die Innenstadt will die SPD nicht nur als Wohn-, sondern auch als Gewerberaum weiter fördern. Das Stadtmarketing und die Markenkampagne der Stadt nennt Hacker dabei "einen goldenen Schritt".

Auch "Freiraum"

Quasi hinter diesen Politikfeldern liegt in der Programmatik der Sozialdemokraten "Freiraum". Sozusagen Maßnahmen, die das städtische Klima günstig beeinflussen, das reale wie das gefühlte. Mit dem neuen Rathaus solle die Stadt wieder eine schöne Mitte bekommen, wenn man durch die Bauzeit durch sei.

Um Spielplätze und Grünräume, Barrierefreiheit werde man sich weiter kümmern, um die geplante Dreifachhalle und darum, dass Herzogenaurach weiter in der Gold-Liga beim "European Energy Award" spielt.

Im Wahl-Prozedere stellten sich die vom Vorstand nach einem eineinhalbjährigen Findungsprozess vorgeschlagenen Stadtratskandidaten einzeln vor. Einige waren verhindert.

Alle Namen:

Die Kandidatinnen und Kandidaten der SPD in der Reihenfolge der Listenplätze, die im "Reißverschluss-System" männlich und weiblich besetzt wurden.

 

German Hacker (51), Erster Bürgermeister; Renate Schroff (67), Grundschullehrerin a.D.; Curd Blank (49), Dipl. Geologe, Laborleiter; Sandra Wüstner (48), Erzieherin; Jochen Heinzel (38), Diplomkaufmann.

 

Sarah Lindner (geb. Litz) (31), Lehrerin; Altan Kiazim, (35) Projektleiter IT; Claudia Belzer (33), Lehrerin; Holger Auernheimer (59), Diplomingenieur; Andrea Heller (34), Sozialarbeiterin; David Komann (27), Angestellter; Angela Hildel (53), Fachoberlehrerin, Malermeisterin, Wolfgang Mehler (57), Senior IT Network Engineer.

 

Kristina Tonkovic (32), Industriekauffrau; Siegbert Sendner (72), Sachbearbeiter i. R.; Susanna Gräwe (50), Diplomkauffrau; Christian Weber (28), Immobilienökonom; Anita Groß (61), Hauswirtschaftsleiterin; Erich Petratschek (60), Bestatter; Elke Bauer (49), Kfm. Angestellte; Thomas Heideloff (61), Rettungsdienstleiter; Petra Mauser (51), Hebamme; Gerhard Heger (48), Technischer Betriebswirt, selbstständig; Christine Odemer (57), Personalreferentin; Elke Sowa (61), Medizinische Fachangestellte; Michael Gunselmann (26), Softwareingenieur; Rebekka Freundl (34), Gymnasiallehrerin.

 

Gerlinde Kaltenhäußer (59), Dipl. Betriebswirtin; Bernhard Wilfer (56), Justizfachwirt; Peter Prokop (78), Technischer Angestellter im Ruhestand.

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