Herzogenaurach: Hingucker für Weihnachten am Markt

HERZOGENAURACH - Als Zugpferd in die Innenstadt erwies sich der Weihnachtsmarkt am Wochenende. "Das Städtchen aus Holz und Tuch" mit 35 Buden, viele davon ehrenamtlich betrieben, das musikalische Angebot und die Attraktionen in der "KreativBar", dem Alten Rathaus, fand ein vielsprachiges Publikum anziehend.

"Am Saum des Jahres" trifft man sich gern und engagiert sich für soziale Zwecke. Pfarrerin Nina-Dorothee Mützlitz, die El Salvador und dessen Armut und Gewalt aus eigener Anschauung kennt, hatte Tito Gomez eingeladen. Er ist Arzt in Erlangen und Sohn des evangelischen Bischofs von El Salvador. Beim Bühnenauftritt des Chors Sonko Latino spielte er die Gitarre. Seinem Ursprungsland kommt der Erlös zugute, der an der Bude der evangelischen Kirche durch Plätzchenverkauf erzielt wurde.

Mit dem Verkauf von Mangomarmelade und Souvenirs wird ein Kinderzentrum in Burkina Faso unterstützt. Mit diesem Stand, gleich neben demjenigen von Sainte Luce sur Loire, wo edle Pralinen verkauft wurden, waren die Partnerstädte repräsentiert.

Aus USA oder Russland oder Nürnberg waren Teilnehmer des "City walks" für Neubürger, den Bürgermeister German Hacker auf Englisch unternahm. Der Charme des Städtchens, das Musikprogramm und fränkische Kulinarik fanden die Teilnehmer überaus attraktiv.

Optisch anziehend und für Weihnachtseinkäufe der nachhaltigen Art interessant war die Kreativbar im Alten Rathaus. Das Generationen.Zentrum mit Evi Bauer und den rotbeschürzten Bäckerinnen Sabrina Gapp und Leona Schremmer hatten ein für Kinder unterhaltendes Bastel- und Backprogramm entworfen.

Personell unterstützt wurden sie von den Herzo Coaches.

Schnitzer Eckart Henzler aus Weismain verwandelte Holz in erstaunlichem Tempo in kleine Tierchen – ein weiterer Hingucker für Jung und Alt.

Karma von "Mona und Klaudi" bot nachhaltige Textilien an – ein Startup aus Herzogenaurach, das Leinentaschen, Musselinschals und das besondere Material Kork für Kosmetiktaschen verwendet.

Ohrringe oder Ketten aus Ton verkaufte Madlen Plettner. Textilkünstlerin Dorothea Lang webt ihre Stoffe selbst und rekonstruiert Textilien sogar nach alter Webweise, etwa das "geflammte Tuch." Bei "Yourtube" von Schneiderin Heike Schäfter aus Weisendorf werden gebrauchte Banner aus Plastik verwendet: Sponsoren-Logos von "hin und herzo" etwa werden gekonnt als Mäppchen oder Strandtasche reinszeniert. Töpferin Katharina Ort nebenan dachte sogleich über eine Verkaufskooperation nach.

Mit Pferdekutschfahrten, Musik vom Flötenkonzert bis zu jazzigem Sound von Doris Wiening und Band war der Markt vielen einen Bummel wert.